barbara-rainer.de https://barbara-rainer.de/blog/ Mon, 30 Jun 2025 03:45:59 +0000 de-DE hourly 1 Himbeeren richtig schneiden - Der einfache Schnitt für alle Sorten https://barbara-rainer.de/blog/himbeeren-richtig-schneiden/ https://barbara-rainer.de/blog/himbeeren-richtig-schneiden/#comments Tue, 03 Jun 2025 00:00:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/himbeeren-richtig-schneiden/ Weiterlesen

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Ein himbeeriger Auftakt

Sommer- oder Herbsthimbeere? Der Schnitt entscheidet über deine Ernte! Hier erfährst du, wie du deine Himbeeren im Frühling richtig erkennst und schneidest – mit einem einfachen Prinzip, das immer funktioniert.

Sie ranken, sie schlängeln, sie duften nach Kindheit und klebrigen Fingern – Himbeeren!

Doch wer viele Früchte will, muss zuerst die Schere tanzen lassen. Aber wie? Und wann? Und überhaupt – woher weiß ich, welche Sorte da überhaupt wächst? Die gute Nachricht: Es ist kein Hexenwerk, nur ein bisschen Hinschauen  – und dein Himbeerbeet wird zur süßen Schatzkammer.

Sommer oder Herbst? – Die erste große Frage

Himbeere ist nicht gleich Himbeere.

Manche Sorten tragen im Sommer, andere im Herbst. Und sie wollen unterschiedlich umsorgt werden. Wenn du das Etikett deiner Pflanze noch hast – wunderbar. Falls nicht (was ehrlicherweise den meisten von uns passiert):

Ein Blick auf die Triebe verrät dir, was da wächst.

So erkennst du deine Himbeerart im Frühling

Sommerhimbeeren

Im Frühling stehen zwei Generationen nebeneinander:

  • Alte, verholzte Triebe mit knorrigen Verzweigungen – Überbleibsel der letztjährigen Ernte. 
  • Daneben frische, glatte, aufstrebende Ruten – noch biegsam und bereit für die kommende Saison. 

👉 Nur die jungen Ruten werden Früchte tragen – die alten dürfen gehen.

Herbsthimbeeren

Ganz unkompliziert: Alle Triebe, die im Frühling noch stehen, haben bereits Früchte getragen. Neue, zarte Ruten sind erst im Anmarsch oder zeigen sich als kleine Spitzen am Boden. 

👉 Die alten Ruten können weg – komplett.

Der goldene Schnitt - im Vollfrühling

Egal ob Sommer- oder Herbstsorte

Alles, was schon einmal Früchte getragen hat, darf jetzt abgeschnitten werden. 

Das ist die Grundregel, auf die du dich immer verlassen kannst. Denn: Himbeeren tragen nur einmal – nie zweimal an derselben Rute.

Schritt für Schritt zum Himbeerschnitt: So wirds gemacht

1. Schaue genau hin

Welche Ruten sehen alt, grau, verzweigt aus? Wo hängen noch Fruchtmumien vom letzten Jahr? Diese Triebe kommen weg.

2. Lass Neue Triebe stehen

Bei Sommerhimbeeren lässt du nur die frischen Ruten stehen. Sie bringen heuer deine Ernte.

Bei Herbsthimbeeren gibts im Frühling noch keine neuen, die treiben erst frisch aus. Hier können alle alten Ruten abgeschnitten werden.

3. Schaffe Luft und Licht

Wenn viele junge Ruten dicht beieinander stehen: 8–12 kräftige Triebe pro Meter reichen völlig. Der Rest darf weichen - so bekommen alle Triebe genug Licht, Luft und Raum zum Wachsen.

Fazit

Ein beherzter Schnitt im Frühling ist das süße Versprechen für deine Ernte im Sommer oder Herbst. Mit einem klaren Blick und einer scharfen Schere wird dein Himbeerbeet zur Frucht-Oase.


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Der Geist eines Ortes – Mit dem Genius Loci einzigartige Gärten gestalten https://barbara-rainer.de/blog/genius-loci-gestaltung/ https://barbara-rainer.de/blog/genius-loci-gestaltung/#comments Thu, 29 May 2025 00:00:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/genius-loci-gestaltung/ Weiterlesen

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Hast du schon mal einen Ort betreten und das Gefühl gehabt, er erzählt dir eine Geschichte? Oder hast du schon mal erlebt, dass ein Ort dich auf besondere magische Weise berührt hat - schwer in Worte zu fassen? Was wir da spüren, ist mehr als nur Geschmack oder Zufall. Es ist die besondere Stimmung oder der Geist eines Ortes. Und sie spielt eine große Rolle, wenn wir mit einem Ort arbeiten, ihn gestalten oder einfach tiefer verstehen wollen.

Ich möchte dir in diesem Artikel Einblick geben, warum in meiner Arbeit der Geist des Ortes - oder Genius Loci - wichtig ist und wie der Genius Loci dein Projekt auf eine neue Ebene heben kann.

Was ist der „Geist eines Ortes“ – und warum solltest du ihm zuhören?

Der Begriff Genius Loci stammt aus der römischen Antike und meinte damals den Schutzgeist eines Ortes. Heute wird der Begriff in der Architektur, der Landschaftsgestaltung und im Design verwendet, um die einzigartige Identität und Essenz eines Ortes zu beschreiben.

Ein Ort hat nicht nur sichtbare, messbare, bauliche Eigenschaften – er besitzt noch andere Charakteristika: ein Garten, der nach Wildnis duftet: ein Platz, der Geborgenheit vermittelt, ein Ort, der eine historische Geschichte bezeugt, der etwas sagt, ohne ein einziges Wort.

Der Genius Loci meint diese unsichtbaren Kräfte, die uns spüren lassen, dass ein Ort seine Eigenheit hat - seinen eigenen Geist hat. Und genau diese besondere Stimmung macht den Unterschied – zwischen Projekten, die man schön findet, und Orten, die man nie mehr vergisst.

Warum der Genius Loci dein Gartenprojekt besser macht!

Ob kleiner Garten, Park oder öffentlicher Platz – wenn du mit der Seele eines Ortes arbeitest, geschieht Folgendes:

1. Du erschaffst echte Verbindung

Projekte, die den Genius Loci respektieren, wirken glaubwürdig und einzigartig. Warum das so ist? Menschen nehmen - meist unbewusst - wahr, ob sich ein Ort stimmig anfühlt, ob eine Gestaltung in guter Bezihung steht zur Umgebung, ob die Natur des Ortes gewahrt ist. Ob es sich um die Gestaltung eines Hotelgartens, eines Firmengeländes oder eines öffentlichen Parks handelt – ein Ort, der sich stimmig anfühlt, zieht Menschen magnetisch an und bleibt in Erinnerung.

2. Du hebst dich vom Einheitsbrei ab

Design gibt’s überall. Atmosphäre? Die gibt’s nur da, wo man hinhört. Wer den Genius Loci einbezieht, schafft Identität. In einer Welt, in der viele Designs austauschbar wirken, hebt sich ein Projekt, das auf die Einzigartigkeit des Ortes eingeht, deutlich ab. Es schafft einen emotionalen Mehrwert, der in keinem Katalog zu finden ist.

3. Du gestaltest mit Respekt – und damit nachhaltig

Den Geist des Ortes zu respektieren bedeutet, den Ort und seine Geschichte zu würdigen. Dies ist nicht nur ästhetisch, sondern auch ökologisch und kulturell nachhaltig.

Wie du den Genius Loci erkennst: Mit offenen Sinnen statt festen Plänen

Am Anfang steht kein Maßband. Sondern eine Pause.

Hier kommt die besondere Fähigkeit ins Spiel, den Ort nicht nur analytisch, sondern intuitiv zu erfassen. Es geht darum, den Ort zu „erspüren“ und die Bilder, die in dir auftauchen, in die Gestaltung einfließen zu lassen.

Stell dir Fragen wie:

  • Wie fühlt sich der Ort zu verschiedenen Tageszeiten an?
  • Was war hier früher?
  • Welche Geräusche, Gerüche, Lichtstimmungen tauchen auf?
  • Wo zieht es dich intuitiv hin?
  • Woran erinnert mich das hier? Welche Assoziationen tauchen in mir auf?

Kurz gesagt: Lausche dem Ort. Er spricht. Vielleicht nicht in ganzen Sätzen – aber in inneren Bildern.

Gestaltung mit der Seele des Ortes – so geht’s in der Praxis

1. Recherche

Jedes Projekt beginnt mit einer Recherche: Welche geografischen, kulturellen und historischen Besonderheiten zeichnen den Ort aus? Welche Materialien, Farben und Formen sind typisch in dieser Umgebung? Wie wachsen Pflanzen hier und welche Pflanzen mögen es hier? Welche Formen bilden geologischer Untergrund und Boden aus?

2. Intuition und Recherche zusammenführen

Nun vereinst du die Ergebnisse deiner Recherche mit dem, was du meim intuitiven Wahrnehmen des Genius Loci erfasst hast. Beide zusammen bilden die Grundlage für deine Gestaltungsidee.

3. Mit dem Ort gestalten - nicht gegen ihn

Ob Garten oder ein anderer Raum – gute Gestaltung verstärkt das Wunder, das schon da ist. Sie überdeckt es nicht. Sie lauscht, spürt, antwortet und hebt das heraus, was besonders ist an Ästhetik, Lebendigkeit, Faszination oder einer anderen Eigenschaft, die wichtig ist am Ort.

4. Umsetzung mit Fingerspitzengefühl bis ins Detail

Ein Projekt, das den Genius Loci ehrt, erkennt man an den Detail. Diese spiegeln die Charakteristika des Ortes in der Auswahl der Materialien, Pflanzen und Austattungsgegenstände: Holz, das nach Wald riecht - Pflanzen, die sich wie heimgekehrt anfühlen - Linien, die sich natürlich anfühlen.

Beispiele von Gartengestaltungen mit Genius Loci

Überzeuge dich selbst: du bist eingeladen Bilder von Gärten anzuschauen, die den Geist des Ortes spiegeln: Pflanzendetails und Blicke in Gartenszenen.

Zur Galerie der Gärten

Fazit: Genius Loci als Faktor für Einzigartige Gestaltung

Ein Projekt, das den Genius Loci respektiert, hat die Kraft, Menschen tief zu berühren. Eine Gestaltung aus dem Geist des Ortes heraus schafft eine Verbindung zwischen Garten und Mensch, die lange wirkt. Dies kann den Unterschied zwischen einem guten und einem einzigartigen Projekt ausmachen.


In meinem "Wilden Paradies" arbeite ich oft mit dem, was schon da ist. Manchmal will ein Platz einfach wild bleiben. Manchmal ruft er nach Ordnung. Ich beobachte, frage, lausche. Der Geist des Ortes und der Geist des Gartenbesitzers beeinflussen, wie gute Gestaltung gelingt.

Auch beim Fotografieren zeigt sich die Stimmung des Ortes. Manche Orte verlangen nach sanftem Licht. Andere nach starken Kontrasten. Ich versuche, mich führen zu lassen und den Geist des Augenblickes in den Wundern der Natur in meinen Bildern einzufangen. Hier geht´s zu meiner Galerie "Wildes Licht".


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Gartenteich pflegen – So bleibt er schön und gesund https://barbara-rainer.de/blog/gartenteich-pflegen/ https://barbara-rainer.de/blog/gartenteich-pflegen/#comments Tue, 13 May 2025 12:49:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/gartenteich-pflegen/ Weiterlesen

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Ein Gartenteich ist wie ein kleines Paradies im eigenen Garten – ein Ort der Ruhe, voller Leben und natürlicher Schönheit. Damit dieses Biotop jedoch nicht verwildert oder gar verschwindet, braucht es ein wenig Aufmerksamkeit und Pflege. Keine Sorge, mit ein paar einfachen Handgriffen bleibt dein Teich ein echter Hingucker!

Warum verlandet der Gartenteich?

Vielleicht hast du es schon bemerkt: Die Seerosen breiten sich aus, Gräser schieben sich vom Ufer in die Mitte, und der Wasserspiegel sinkt. Das ist kein Zufall, sondern ein natürlicher Prozess. Ohne Pflege neigt ein Teich dazu, zu verlanden – er wird langsam zum Sumpf und schließlich zu festem Boden. Besonders wenn Fische im Spiel sind, steigt der Nährstoffgehalt, was das Pflanzenwachstum zusätzlich ankurbelt.

Ursachen für eine schnelle Verlandung des Gartenteichs

Ein naturnaher Teich ist ein lebendiges System – aber auch ein empfindliches. Wenn du ihn sich selbst überlässt, wird er sich mit der Zeit verändern. Er strebt in Richtung Verlandung – von der offenen Wasserfläche zum Feuchtbiotop, dann zum Sumpf, irgendwann zu Wiese und schließlich zu Wald. Ob das langsam oder ziemlich zügig geschieht, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Die Gewässergröße: Kleine Teiche verlanden schneller als große, weil jedes Blatt und jeder Grashalm mehr Gewicht hat im kleinen Ökosystem.
  • Die Wassertiefe: Flache Teiche erwärmen sich schneller, was das Pflanzenwachstum ankurbelt – und gleichzeitig können Uferpflanzen einfacher in die Mitte vorrücken.
  • Übermäßiger Pflanzenwuchs: Zu viele Pflanzen können den Teich beschatten, sodass unter Wasser das Leben schwerer wird – weniger Licht, weniger Sauerstoff.
  • Die Besonnung: Volle Sonne begünstigt Algenwachstum, zu viel Schatten hemmt manche Pflanzen. Ideal ist ein Mittelweg – etwa 6 bis 8 Stunden Sonne täglich.
  • Badegäste: Ob Hunde, Vögel oder Menschen – wer den Teich besucht, bringt auch Nährstoffe mit: Erde an den Pfoten, Hautcreme, Hinterlassenschaften…
  • Fehlende Filtertechnik: Gerade bei Fischbesatz ist ein guter Filter Gold wert. Er hält den Nährstoffgehalt im Gleichgewicht. Ohne Technik verlandet der Teich deutlich schneller.

✨ Die gute Nachricht: Du kannst gegensteuern. Mit ein paar Maßnahmen hältst du deinen Gartenteich vital und wunderschön.

barbara rainer gartenteich 01 seerose

Bei der Planung beginnt’s: Vorbeugen statt Sanieren

Schon bei der Anlage eines Teichs lässt sich mit Weitsicht vorbeugen. Denn wie gut ein Teich „funktioniert“, zeigt sich oft erst nach ein paar Jahren. Diese Punkte helfen dir beim Start:

  • Pflanzen mit Maß und Ziel: Setze lieber punktuell Pflanzen ein und achte auf die richtige Mischung – Schwimmblattpflanzen, Unterwasserpflanzen und solche fürs Ufer. 
  • Pflanzdichte: Weniger ist oft mehr. Zu viele Pflanzen fördern die Verlandung.
  • Pflanzzeit: Frühling ist ideal, aber auch der frühe Herbst eignet sich gut.
  • Nährstoffarmes Substrat: Weniger ist mehr. Das gilt auch fürs Substrat – nährstoffarmes Substrat verhindert, dass gleich alles ins Kraut schießt.
  • Ufergestaltung durchdacht: Mit einer Kapillarsperre oder einer stabilen Uferkante kannst du verhindern, dass umliegende Gräser und Stauden munter in den Teich wandern.
  • Halbschattiger Standort: Das ist oft das Beste – nicht zu heiß, nicht zu dunkel. So gedeihen Pflanzen gut, Algen haben es schwerer, und die Tiere fühlen sich wohl.

Teichpflege in 5 Schritten

Ein bisschen Kümmern reicht oft schon – es muss kein Großputz sein. Wichtig ist das richtige Maß und ein liebevoller Blick.

1. Wasserqualität beobachten

Ein klarer, lebendiger Teich riecht frisch und fühlt sich „richtig“ an. Wenn du magst, kannst du den pH-Wert und Nitratgehalt messen – musst du aber nicht zwingend. Schon dein Auge und deine Nase verraten dir viel. Wasserpflanzen wie Wasserpest, Hornblatt oder Laichkraut sorgen ganz nebenbei für gutes Wasserklima.

2. Laub und Schlamm reduzieren

Im Herbst fällt viel Laub. Wenn es im Teich liegenbleibt, zersetzt es sich – und bringt Nährstoffe ins Wasser, die Algen lieben. Hol das Laub regelmäßig raus. Im Frühjahr oder bei Bedarf kannst du auch mit einem Teichsauger den Bodenschlamm reduzieren.

3. Algenwachstum kontrollieren

Im Frühling kann es zu einem natürlichen Anstieg des Algenwachstums kommen, wenn die Temperaturen steigen und die Sonneneinstrahlung zunimmt. Das ist ganz normal. Wenn das Algenwachstum jedoch zu stark wird, kann das auf einen zu hohen Nährstoffgehalt im Wasser hinweisen. In diesem Fall solltest du:

  • Den Zufluss deines Teiches auf Nährstoffbelastungen überprüfen
  • Algen regelmäßig absammeln
  • Fadenalgen laufend entfernen, solange sie noch grün sind.
  • Unterwasserpflanzen fördern, die den Algen Nährstoffe entziehen und Suaerstoff ins Gewässer bringen.
  • Kurzfristige Notmaßnahme: Ein UV-Klärer kann bei starkem Algenbefall Wunder wirken.

Fische sind Algenförderer - ihre Ausscheidungen und das Fischfutter entlassen viele Nährstoffe ins Wasser - Algenwachstum musst du hier mit abgestimmter Filtertechnik begegnen.

4. Pflanzen zurückschneiden

Schneide Verblühtes zurück, teile zu üppig gewordene Pflanzen – und gib dem Licht wieder Raum. Im Spätherbst ist der beste Zeitpunkt für größere Pflegemaßnahmen, da viele Tiere und Pflanzen ihren Lebenszyklus schon heruntergefahren haben und so wenig gestört werden.

5. Uferzone im Blick behalten

Gräser, Farne, Stauden – sie wandern gerne Richtung Wasser. Halte die Uferzone frei von wuchernden Pflanzen. Das verhindert, dass sie sich in den Teich ausbreiten und die Kapillarsperre zwischen Wasser und Landteil überwinden.

Lies hier mehr über die richtige Auswahl deiner Teichpflanzen!

Die Wasserqualität überwachen - für Fortgeschrittene

Die chemisch/physikalischen Werte des Wassers spielen sich im eingewachsenen Gartenteich ein. Wenn du jedoch in großen Mengen Wasser auffüllst, kannst du das Gleichgewicht und die Parameter im Teichwasser durcheinander bringen und das Gleichgewicht stören. Es können pH-Wert, Wasserhärte und andere Faktoren des eingelassenen Wassers die Wasserqualität verändern.

So förderst du eine stabile und gute Wasserqualität:

  • Nährstoffeintrag beim Wasser Nachfüllen vermeiden: Prüfe, ob das Wasser, das du in den Teich einleitest, bereits hohe Nährstoffkonzentrationen enthält. Ggf. kannst du hier eine wesentliche Quelle von Nährstoffeintrag in deinen Gartenteich ausfindig machen.
  • Fische richtig füttern: Übermäßige Fütterung erhöht die Nährstoffkonzentration. Nutze eine Filteranlage, falls du Fische im Gartenteich haben möchtest, um die Ausscheidungen der Fische zu filtern. Eine effektive Filtertechnik hilft, die Nährstoffeinträge ins Wasser durch die Fische zu begrenzen.
  • Kontrolle des pH-Wertes im Gartenteich: Der pH-Wert soll im Gartenteich zwischen 6,8 und 8 liegen.
  • Die Wasserhärte im Gartenteich liegt am besten zwischen über 5 bis 15 dH (Grad deutscher Härte).


Wenn der Wasserspiegel im Gartenteich sinkt

Im Sommer ist es ganz normal, dass der Wasserspiegel im Gartenteich um 2 bis 3 cm schwankt. Das ist auf die natürlich erhöhte Verdunstung zurückzuführen. Außerdem verbrauchen die Pflanzen in der Sommerhitze mehr Wasser.

Ein sinkender Wasserspiegel kann aber auch auf andere Probleme hinweisen. Kontrolliere bitte, ob dein Teich baulich noch in Ordnung ist:

  • Schäden an der Teichfolie: Überprüfe die Teichfolie in Höhe des Wasserspiegels auf einen Schaden. Säubere die Folie und flicke sie gegebenenfalls.
  • Teichfolie porös: Ist die Folie generell porös, bleibt nur eine Erneuerung der Folie übrig.
  • Mangelhafte Kapillarsperre: Der Begriff „Kapillarsperre“ bezeichnet die Trennung des Wasserkörpers im Teich vom umgebenden Landteil deines Gartens. Am Rand des Teiches muss baulich gewährleistet ist, dass die haarfeinen Hohlräume im Boden außerhalb des Teiches kein Wasser aus dem Teich ansaugen. Umgekehrt darf kein Wasser aus dem Teich in die Umgebung austreten können, z.B. durch Pflanzen, die über die Sperre hinauswachsen.

Wenn der Teich schon zugewuchert ist…

Keine Sorge. Auch ein verlandeter Teich lässt sich wieder ins Gleichgewicht bringen.

  • Pflanzen gezielt entnehmen: Hol dir Hilfe, wenn nötig – aber arbeite achtsam. Ziehe wuchernde Pflanzen vorsichtig heraus. Achte dabei darauf, die Teichfolie nicht zu beschädigen.
  • Neu bepflanzen: Setze die Pflanzen in Pflanzkörbe. So lassen sie sich besser kontrollieren und überwuchern nicht gleich wieder alles.
  • Nährstoffzufuhr reduzieren: Verzichte auf Dünger und auf Fische in deinem Gartenteich.

Fazit: Ein lebendiger Teich braucht dein Auge – nicht deine Kontrolle

Ein Gartenteich darf wild sein, lebendig, eigenwillig. Aber er braucht dich – dein Auge, deine Hand, deinen liebevollen Blick. Mit ein paar gezielten Pflegeschritten im Jahr bleibt er ein Ort der Freude und Lebendigkeit.


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Wie dein Gartenteich lebendig bleibt – Teichpflanzen, die nicht alles überwuchern https://barbara-rainer.de/blog/gartenteich-pflanzen/ https://barbara-rainer.de/blog/gartenteich-pflanzen/#comments Tue, 13 May 2025 12:47:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/gartenteich-pflanzen/ Weiterlesen

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Ein Gartenteich ist ein besonderer Ort – voller Leben, Licht und Wasser. Doch damit dein Teich auch nach Jahren noch schön aussieht und nicht zuwuchert, ist die Auswahl der richtigen Pflanzen sehr wichtig. In diesem Artikel erfährst du, welche Wasserpflanzen zu welcher Teichzone passen, wie sie wachsen und wie du deinen Teich gesund hältst – ohne dass er verlandet.

Warum die richtige Pflanzenauswahl so wichtig ist

Wenn du zu viele Pflanzen in den Teich setzt oder solche, die sich schnell ausbreiten, kann dein Teich bald „verlanden“ – das bedeutet: er wächst langsam zu, das Wasser verschwindet. Achte deshalb auf die richtige Menge und wähle Pflanzen aus, die nicht zu wucherfreudig sind. Als Faustregel gilt: Ein Drittel der Wasserfläche darf bepflanzt sein, zwei Drittel sollten frei bleiben.

👉 Hol dir hier die praktische Beschreibung der wichtigesten Teichpflanzen.

Wie Teichpflanzen sich verhalten – und was du darüber wissen solltest

Damit du weißt, wie sich Pflanzen in deinem Teich verhalten, hilft es, ihren Wuchstyp zu kennen:

1. Zarte Begleiter, die sich leicht wieder entfernen lassen

Sie breiten sich langsam aus und lassen sich im Herbst leicht entfernen.

  • Beispiel: Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris)
  • Pflege: Du kannst sie beim Pflegegang im Spätherbst leicht ausreißen, sobald sie zu viel Platz beanspruchen.
Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris)

2. Ausläufer, die sich heimlich vermehren

Diese Pflanzen wachsen sehr schnell! Setze sie immer in Pflanzkörbe und kontrolliere sie jedes Jahr.

  • Beispiel: Kalmus (Acorus calamus), Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
  • Pflege: Du musst sie jedes Jahr beim Pflegegang im Spätherbst kontrollieren und im kleinen Gartenteich sehr wahrscheinlich jährlich ein Teilstück davon Roden! 

💡 Pflanztipp: Verwende Pflanzkörbe

Sie helfen dir, das Wachstum zu begrenzen. Du behältst die Kontrolle und kannst Ausläufer leichter entfernen.

annenwedel (Hippuris vulgaris)

3. Pflanzen, die sich in Horsten halten

Sie wachsen in Büscheln. Manche werden groß, versamen sich aber auch stark. Schneide sie vor der Samenreife zurück.

  • Beispiele: Blut-Weiderich (Lythrum salicaria), Wasserdost (Eupatorium fistulosum)
  • Pflege: Zu groß gewordenen Horste im Herbst herausnehmen. Die Horste lassen sich in Stücke zerteilen. Eine passene Stückzahl der geteilten Pflanzen pflanzt du neu ein.

💡 Pflanztipp: Gruppen pflanzen

In der Natur wachsen die Sumpf- und Wassergewächse in großen Beständen. Bilde im Gartenteich Gruppen von Pflanzen mit 3 bis 5 Stück. So wirkt dein Teich ästhetisch harmonisch. Dazwischen passen größere Einzelpflanzen als Blickfang.

Manche horstig wachsenden Pflanzen können sich allerdings stark versamen! Diese Tendenz zur Selbstaussaat musst du kontrollieren, damit die Nachkommen nicht zu hunderten deinen Gartenteich zuwuchern! Schneide diese Pflanzen zurück, bevor die Samen reif sind und ausfallen!

Blut-Weiderich (Lythrum salicaria)

4. Unterirdische Wanderer: die Rhizombildenden

Sie bilden unterirdische Ausläufer und wachsen langsam. Du kannst sie einfach teilen.

  • Beispiele: Wiesen-Iris (Iris sibirica), Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
  • Pflege: Die meisten Rhizombildner wachsen langsam in die Breite und werden selten zum wuchernden Problem. Du stichst zu groß gewordene Pflanzen einfach ab. Dabei kannst du sie bei Gelegenheit auch verjüngen und vergreiste Rhizome entfernen, die jungen bleiben erhalten.

Eine Ausnahme bilden Seerosen. Seerosen bilden neben den Rhizomen, welche die Pflanze im Teichgrund verankern auch noch feine Haarwurzeln aus, die überall im Teich nach Nahrung suchen.

Pflanze Seerosen in Pflanzkörbe und kontrolliere jährlich, ob sie beginnen, einen undurchdringlichen Filz im Teich zu bilden. Nimm die Rhizome und Feinwurzeln dann verhältnismäßig zurück.

Wiesen-Iris (Iris sibirica)

🧭 Wo was wachsen darf – und warum jede Zone ihren eigenen Rhythmus hat – Die Teichzonen im Überblick

Wuchszonen im Gartenteich

1. Die Uferzone – Übergangsraum zwischen Erde und Wasser

Hier stehen viele Pflanzen mit den Wurzeln im Trockenen. Diese Zone fehlt oft in künstlichen Teichen – du kannst aber Lebensraum rundherum schaffen: z. B. mit Asthaufen oder Wurzelstöcken für Tiere. Sie bieten den Kleinlebewesen Verstecke, Eiablageplätze und Winterquartiere.

z.B. Sumpf-Vergißmeinnicht, Wasserdost, Wiesen-Iris

👉 Zur ausführlichen Liste der Teichpflanzen.

2. Sumpfzone – dort, wo Wasser und Wurzeln sich berühren (0–20 cm Wasser)

In der Sumpfzone steht andauern Wasser, bei schwankendem Wasserstand kann die Sumpfzone wenig Wassertiefe haben, fällt aber nie trocken.

z.B. Blut-Weiderich, Sumpfdotterblume, Kalmus

👉 Zur ausführlichen Liste der Teichpflanzen.

3. Flachwasserzone (bis 50 cm tief)

Einige Wasserpflanzen, die du in den Flachwasserbereich eingeplant hast, können auch in Sumpf- und Uferbereiche hineinwachsen. Das musst du bei den Pflegegängen kontrollieren. Die Übergänge zwischen Flachwasser und Unterwasserzone sind ebenfalls fließend.

z.B. Schwanenblume, Froschlöffel, Tannenwedel

👉 Zur ausführlichen Liste der Teichpflanzen.

4. Das klare Becken – der Raum der Unterwasserpflanzen (tiefer als 50 cm)

Die wichtigsten Pflanzen für die Wasserqualität! Sie nehmen Nährstoffe auf, produzieren Sauerstoff und halten Algen in Schach.

z.B.: Nadelsimse, Ähriges Tausendblatt, Schwimmendes Laichkraut

👉 Zur ausführlichen Liste der Teichpflanzen.

5. Die Wasserhaut – Heimat der Schwimmblattpflanzen

Sie sehen hübsch aus, beschatten das Wasser und ziehen große Mengen Nährstoffe ab – aber: Sie breiten sich schnell aus und nehmen viel Platz ein. Deshalb regelmäßig abschöpfen!

z.B.: Kleine Wasserlinse, Krebsschere, Froschbiss

Die Seerosen – Königinnen des Teichs (mit Vorsicht!)

Über die schönen Blüten der Seerosen freut sich jeder. Dabei wird oft übersehen, dass die meisten Seerosen sehr raumgreifende Wasserpflanzen sind. Sie wachsen ausgesprochen üppig und durchwachsen auch ihre Pflanzkörbe regelmäßig. Dann machen sie sich im Gartenteich unkontrolliert breit, wenn du nicht eingreifst.

Die Rhizome der Seerosen verankern sich stabil im Schlamm des Teichgrundes. Sie haben außerdem Feinwurzeln, mit denen sie zur Nährstoffversorgung den Teich durchwachsen. Irgendwann sind der Teichgrund und die Seerosen ein einziger riesiger Filz.

Nur zwei Arten sind in Deutschland heimisch: Nymphaea alba und Nymphaea candida. Es existiert allerdings eine unüberschaubare Zahl an Züchtungen in allen Farben

💡 Pflanztipp: Immer in Pflanzkörbe setzen!

Unter den kleinwüchsigeren Seerosensorten haben sich für den Gartenteich folgende bewährt:

Die kleinwüchsigen Sorten brauchen mindesten 1 m², die allermeister aber mindestens 2 m² Raum an der Wasseroberfläche. Stehen die Seerosen zu dicht, bildet sich viel Blattmasse und die Blüten bleiben aus. Außerdem leistest du mit falscher oder zu dichter Bepflanzung der Verlandung Vorschub.

Seerosen bilden Gase in den Wurzeln, und wenn sie sich nicht ordentlich verankern können, schwimmen sie auf.

🪷 Nymphaea 'Froebeli' blüht karminrot von Mai bis August. Sie fühlt sich wohl in einer Wassertiefe von 30 bis 60 cm.

🪷 Nymphaea 'Gonnere' zeigt ihre zarten weißen Blüten von Mai bis August. Die ideale Pflanztiefe liegt bei 40 bis 80 cm.

🪷 Nymphaea 'Perry’s Baby Red' bringt dunkles Rot in deinen Teich – von Mai bis August bei 30 bis 50 cm Tiefe.

🪷 Nymphaea 'Laydekeri Lilacea' bezaubert mit rosa-lila Blüten zwischen Mai und August und gedeiht in 20 bis 60 cm Wassertiefe.

🪷 Nymphaea 'Walter Pagels' blüht weiß – etwas später, von Juni bis Oktober. Sie mag eine Tiefe von 20 bis 50 cm.

🪷 Nymphaea 'Rosennymphe' öffnet ihre lachsrosafarbenen Blüten von Mai bis August. Sie braucht etwas mehr Tiefe: 40 bis 100 cm.

🪷 Nymphaea 'Joey Tomocik' leuchtet sonnengelb und blüht von Mai bis August. Ideal ist eine Tiefe von 30 bis 60 cm.

Warum blühen meine Seerosen nicht?

Hier die häufigsten Gründe:

  • Zu wenig Sonne (Seerosen lieben Licht!)
  • Zu flach gepflanzt (sie bilden dann mehr Blätter als Blüten)
  • Zu wenig Nährstoffe (Seerosen sind Starkzehrer - hier also ausnahmsweise mal düngen – aber nur direkt am Wurzelballen)

Brauchen Teichpflanzen Erde im Teich?

Nein – Wenn du Teichpflanzen einsetzt im Teich, musst du keine Erde dazutun. Gib beim Pflanzen speziellen Teichdünger direkt an die Pflanze. Nach der Anwachsphase werden sich die Pflanzen gut entwickeln, sofern du die richtige Pflanze je nach Standort ausgesucht hast.

Was ist die beste Pflanzzeit für Teichpflanzen?

Du kannst neu pflanzen, sobald die Temperaturen nachts nicht mehr unter 10 Grad sinken, und wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Wenn du Teichpflanzen entnimmst, weil sie zu groß geworden sind, wenn du sie teilst und neu einpflanzt, erledigst du diese Arbeiten im Spätherbst.

Was leisten Pflanzen für die Wasserqualität im Gartenteich?

Die Pflanzen im Gartenteich leisten viel mehr, als dass sie ein unverzichtbarer Bestandteil für die Schönheit deiner Wasseroase sind. Sie erfüllen eine Vielzahl an Aufgaben:

  • Nährstoffentzug: Sie entziehen dem Teich Nährstoffe für den Aufbau ihres Pflanzenkörpers und eliminieren diese dadurch aus dem System.
  • Sie sorgen für Beschattung.
  • Sie dienen der Sauerstoffproduktion.
  • Unterwasserpflanzen sind Konkurrenz zu Algen.
  • Wasserpflanzen fördern, dass sich Schwebstoffen absetzen können und dienen so der Klarheit des Wassers.
  • Sie können chemische Verbindungen ausfällen.
  • Wurzelnde Pflanzen befestigen den Boden.
  • Sie bieten Verstecke für Wassertiere.
  • Sie sind Lebensraum für Mikroorganismen. Der Film, der sich auf Wasserpflanzen bildet, ist wichtig. Der Mulm besteht aus wichtigen Mikroorganismen, die zum biologischen Funktionieren des Stillwassersystems wesentlich beitragen. Dieser Mulm muss also an den Pflanzen kleben!
Schwanenblume (Butomus umbellatus)

Richtige Pflegemaßnahmen am Gartenteich, die die Schönheit des Teichs erhalten

Mit den richtigen Pflegemaßnahmen kannst du das Verlanden deines Gartenteiches hinauszögern oder sogar verhindern.

  • Nahrstoffentzug durch Abfischen von Laub, Schlamm und abgestorbenen Pflanzenteilen aus dem Teich.
  • Rückschnitt zur Nährstoffreduzierung: im Juli/August kannst du zu große Pflanzenbestände zurückschneiden. Ausnahme: Röhrichtpflanzen sorgen im Winter durch ihre hohlen Stängel für Gasaustausch und somit für die Belüftung des Gartenteiches. Diese Stängel lässt du über den Winter stehen und nimmst sie erst im Spätwinter weg.
  • Offenhalten von mindestens der Hälfte bis 2/3 der Wasserfläche.
  • Dünger: Nur, falls Pflanzen Mangelerscheinungen zeigen düngst du direkt an die nährstoffbedürftige Pflanze. Ansonsten kein Dünger.
  • Auf Pflanzenschutzmittel wird im naturnahen Gartenteich verzichtet.
  • Der wichtigste Pflegegang erfolgt im Spätherbst (Ende September bis Anfang November), das ist die schonendste Zeit für den Tierbestand im Teich und auch für die Pflanzenbestände. Später könntest du Winterquartiere zerstören.

Das abgesammelte Pflanzenmaterial und Schnittgut sowie Teichschlamm lasse ein paar Tage neben dem Gewässer liegen, damit sich Lebewesen, die du mit abgesammelt hast, möglichst wieder ins Gewässer bewegen können. Danach kannst du das Material entsorgen.

Hol dir hier mehr Tipps für einen gesunden Gartenteich!

Fazit: Ein schöner lebendiger Gartenteich braucht eine achtsam gewählte Bepflanzung

Wenn du deinen Teich wie ein kleines Ökosystem begleitest – mit Achtsamkeit und einem Blick für Gleichgewicht –, dann wird er zum Spiegel der Lebendigkeit. Nicht perfekt, aber lebendig. Nicht aufgeräumt, sondern bewohnt.

👉 Hol dir die praktische Beschreibung der wichtigesten Teichpflanzen.

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Bodenprobe & Bodenanalyse – so lernst du deinen Gartenboden wirklich kennen https://barbara-rainer.de/blog/bodenprobe/ https://barbara-rainer.de/blog/bodenprobe/#comments Tue, 13 May 2025 00:00:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/bodenprobe/ Weiterlesen

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Es ist ein bisschen wie Detektivarbeit – du gehst deinem Boden auf den Grund. Und zwar ganz konkret. Wenn du wirklich wissen willst, was unter deinen Füßen lebt, trägt und nährt, hilft dir eine Bodenprobe. Sie zeigt dir nicht nur, aus welchem Material dein Gartenboden besteht, sondern auch, wie viel Kraft in ihm steckt: pH-Wert, Humus, Nährstoffe – all das beeinflusst, wie gut sich Pflanzen bei dir entwickeln.

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Warum und wann eine Bodenprobe Sinn macht

Du kannst natürlich auch einfach ein bisschen pflanzen und schauen, was passiert. Aber wenn du gezielt, nachhaltig und erfolgreich gärtnern willst – ohne unnötiges Düngen oder Gießfrust – dann ist eine Bodenprobe Gold wert. Sie zeigt dir:

  • welche Nährstoffe dein Boden enthält (oder nicht enthält),
  • ob dein pH-Wert zu deinen Lieblingspflanzen passt,
  • ob du gezielt düngen kannst – und dabei sogar Geld sparst,
  • wie humusreich oder humusarm dein Garten ist,
  • ob bestimmte Bodenverbesserungsmaßnahmen notwendig sind.

Am besten nimmst du die Probe im Frühling oder Herbst – bevor du neue Beete anlegst oder große Düngemaßnahmen planst.

Und keine Sorge: Es ist weder kompliziert noch teuer. Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie’s geht – und was du aus dem Ergebnis alles für deinen Garten mitnehmen kannst.

Wann und wo du eine Probe nehmen solltest

Am besten nimmst du die Probe im Frühjahr oder Herbst – nicht direkt nach dem Düngen. Und: Dein Gartenboden ist oft nicht überall gleich. Wenn du verschiedene Gartenbereiche hast (z. B. Gemüsebeet, Rasen, Staudenbeet), nimm am besten jeweils eine eigene Probe.

🧪 Boden bestimmen – so geht’s in fünf einfachen Schritten

So geht´s ohne Laborkittel - dafür mit Gummistiefeln und Neugier:

1. Bodenprobe nehmen: Grabe an mehreren Stellen deines Gartens etwa 20–30 cm tief. Nimm kleine Proben und sammle sie in einem Eimer.

2. Proben mischen: Vermische die Proben in einem Eimer, um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten.

3. Fühltest machen: Fühle den feuchten Boden zwischen deinen Fingern – sandig, mehlig oder klebrig?

👉 Hol dir die Anleitung zum Fühltest machen - so gelingt es dir selbst!

4. pH-Wert messen: Mit Teststreifen oder einem pH-Meter kannst du den Säuregehalt bestimmen. Die meisten Gartenpflanzen mögen’s zwischen 5,5 und 7 – also leicht sauer bis neutral.

5. Laboranalyse (wenn’s ganz genau sein soll): Für eine umfassende Nährstoff- und Schadstoffanalyse kannst du eine Probe einschicken.

Die genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Bodenartbestimmung, die du selbst durchführen kannst, bekommst du hier als kostenloses PDF:

👉 PDF-Anleitung zur Bodenartbestimmung kostenlos downloaden

barbara rainer bodenprobe

Eine Liste mit geeigneten Laboren findest du z. B. auf der Seite der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau.

Welche Bodenwerte kannst du selbst testen?

Für Hausgärten reicht oft schon ein einfacher Selbsttest für zwei wichtige Werte:

  • pH-Wert
  • Nitratgehalt

Diese Werte können sich beim Versand nämlich verändern – besser direkt im Garten testen!

Im Handel bekommst du dafür Testkits oder Teststreifen („pH-Boden-Test“ oder „Nitrat-Teststäbchen“).

Was das Labor dir über den Gartenboden verrät

Wenn du tiefer in die Geheimnisse deines Bodens eintauchen willst, erfährst du zum Beispiel:

  • pH-Wert: Gibt an, ob dein Boden sauer, neutral oder basisch ist. Die meisten Pflanzen bevorzugen einen pH-Wert zwischen 5,5 und 7.
  • Nährstoffgehalt: Zeigt, wie viel Stickstoff, Phosphor, Kalium und andere Nährstoffe vorhanden sind.
  • Humusgehalt: Ein hoher Humusanteil verbessert die Bodenstruktur und die Nährstoffversorgung. Je mehr Humus, desto lebendiger und fruchtbarer!
  • C/N-Verhältnis: Misst, wie ausgewogen Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N) im Boden sind. Das Verhältnis beeinflusst die Bodenfruchtbarkeit. Viel C und wenig N ist ungünstig, da musst du mit Stickstoff düngen - z.B. Hornspäne.

Auf Wunsch kannst du weitere Werte wie Stickstoff, Spurenelemente (z. B. Eisen, Zink) oder sogar Schwermetalle analysieren lassen – besonders wichtig, wenn du essbares Gemüse anbaust.

Wo eine Bodenanalyse machen lassen?

Eine Liste von Laboren, die solche Bodenanalysen durchführen findest du auf der Seite der Bayerischen Landesanstalt für Wein und Gartenbau - zur Liste der Bodenuntersuchungslabore.

Bereits ab ca. 25 € kannst du eine Laboranalyse machen lassen.

Was du davon hast?

Du bekommst eine fundierte Dünge-Empfehlung und erkennst, ob deine Pflanzen mit dem Boden harmonieren – oder ob du besser nachbesserst oder die Pflanzenauswahl änderst.

💡 Tipp: Viele dieser Werte kannst du auch mit einfachen Selbsttests überprüfen – z. B. pH-Testsets aus dem Gartencenter. Aber: Für ein vollständiges Bild lohnt sich ein Labortest auf jeden Fall.

Was sagen dir die Analyse-Ergebnisse?

pH-Wert – sauer oder kalkhaltig?

Er beeinflusst die Nährstoffverfügbarkeit und die Aktivität der Bodenlebewesen. Ein Wert zwischen 5,5 und 7,2 ist für die meisten Pflanzen ideal. 

Manche Pflanzen mögen es sauer. Moorböden haben schon mal pH-Werte von um die pH 4. Pflanzen, die von Natur aus aus solchen Habitaten wie Mooren stammen, mögen es so sauer. z.B. Kultur-Heidelbeeren und Rhododendren, auch Hortensien. Moorbeetpflanzen können Spurenelemente wie Eisen nur aufnehmen, wenn eben dieser saure pH-Wert vorliegt. Ansonsten entwickeln sie z.B. Eisenmangel und werden - wie man sagt - chlorotisch (dann zeigen die gelbe Blätter). Und das, obwohl im Boden Eisen drin ist. Den sie aber nicht verstoffwechseln können.

Darum säuert man den Boden von z.B. Rhododendren- oder Hortensienbeeten an, sodass sie eben Nährstoffe aufnehmen können.

Wenn dein Boden zu sauer ist, kannst du durch Gabe von Calcium entsäuern helfen. Zuvorderst rate ich dir allerdings dazu, deine Pflanzenauswahl an den Boden anzupassen.

Organischer Kohlenstoff (C org.)

Hier geht´s um den Humusgehalt im Boden. Der Anteil an organischem Kohlenstoff zeigt, wie humusreich der Boden ist und wie gut er Wasser und Nährstoffe halten kann. Die  Kohlenstoffverbindungen stammen aus den Zersetzungsprozessen abgestorbener Tiere und Pflanzen. Der Gehalt an C org. lässt Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit und Nährstoffverfügbarkeit deines Bodens zu. Ein hoher Anteil an organischem Kohlenstoff bedeutet eine gute Nährstoffversorgung für deine Pflanzen. 

Stickstoff – zu viel des Guten?

An der Konzentration von Nitrat oder Nitrit kennst du gleich, ob zu viel künstlicher Dünger in deinen Boden geraten ist. Hast du zu viel davon im Boden, darfst du deutlich weniger düngen. Überschüssige Nährstoffe können zu umweltbelastenden Auswaschungen ins Grundwasser führen.

C/N-Verhältnis

Das Verhältnis zwischen dem vorgenannten organischen Kohlenstoff und Stickstoff muss allerdings auch passen. Gut ist ein Verhältnis von Kohlenstoff C zu Stickstoff N zwischen 8 : 1 bis 20:1.

Phosphor & Kalium – weniger ist oft mehr

Die meisten Böden sind bereits gut damit versorgt. Zuviel kann Pflanzen sogar schaden und landet schlimmstenfalls im Grundwasser.

Fehlt Phosphor, können Pflanzen ein Problem bei der Produktion ihrer oberirdischen Pflanzenmasse bekommen. Auch Mangel an Kalium bewirkt Wachstumsstörungen.

Viel hilft aber nicht viel: Kalium muss im Organismus der Pflanze in einem ausgewogenen Verhältnis zu Magnesium und Calcium vorhanden sein. Zu viel Kalium blockiert die Aufnahme der anderen Mineralien.

Ist zu viel Phosphor im Boden, kann dieser in Gewässer ausgeschwemmt werden, was zur Überdüngung unserer Landschaften und Algenblüten in Gewässern führt.

An Phosphor und Kalium besteht in der Regel kein Mangel in mitteleuropäischen Böden.

Magnesium – wichtig für die Blattgesundheit

Fehlt Mg, wird’s blass – Magnesiummangel zeigt sich an der Aufhellung der alten Blätter und an von der Spitze her absterbenden Blättern. Magnesiummangel kann aber auch durch ein Überangebot an anderen Mineralstoffen wie Kalium, Calcium oder Mangan verursacht werden.

Spurenelemente – winzig, aber wichtig

Werden in sehr geringen Mengen benötigt, auch wenn sie für die Pflanzenentwicklung essentiell sind. Zu diesen Spurenelementen zählen Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu), Natrium (Na), Bor (B), Molybdän (Mo) und Schwefel (S). Normalerweise hast du im Kompost genügend Spurenelemente drin. Spurenelemente zu düngen macht nur bei einem konkreten getesteten Mangel Sinn und ist selten nötig.

Schwermetalle – besonders bei Gemüsebeeten wichtig

Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Nickel, Chrom, Quecksilber führen bei Mensch und Tier zu Stoffwechselstörungen. Pflanzen nehmen sie auf und lagern sie ein. Daher ist der Schwermetallgehalt im Boden für dich interessant, falls du essbare Pflanzen anbaust und diese verzehren möchtest.

Fazit

Dein Gartenboden ist ein ganz eigenes Wesen – mit Stärken, Eigenheiten und kleinen Geheimnissen. Wenn du dir einmal die Zeit nimmst, ihn kennenzulernen, bekommst du nicht nur schönere Pflanzen, sondern auch einen besseren Draht zur Erde unter deinen Füßen. Und das ist vielleicht das größte Geschenk überhaupt.

Dein Boden ist einzigartig – deine Pflanzen dürfen es auch sein. Du willst wissen, welche Pflanzen zu deinem Boden passen – statt immer wieder Kompromisse einzugehen?

👉 Berate dich mit mir über deine individuelle Pflanzenauswahl – abgestimmt auf deinen Gartenboden.

So wächst nicht nur dein Garten – sondern auch deine Freude daran!

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Edler Rasen! – Die hohe Kunst der Künstlichkeit https://barbara-rainer.de/blog/rasen/ https://barbara-rainer.de/blog/rasen/#comments Mon, 12 May 2025 08:00:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/rasen/ Weiterlesen

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Stell dir vor: endlose Savannen, weite Graslandschaften – unser Steinzeitgehirn liebt sie. Warum? Weil freie Sicht über Gras Sicherheit bedeutete. Ein herannahender Säbelzahntiger? Frühzeitig erkannt! Dieses uralte Sicherheitsgefühl begleitet uns bis heute, wenn wir über gepflegte Rasenflächen blicken.

Braucht jeder Garten einen Rasen?

Rasen ist mehr als nur Grünfläche – er ist Spielfläche, Liegewiese, Grillplatz und manchmal einfach nur schön anzusehen. Doch bevor du dich für einen Rasen entscheidest, überlege:

  • Wie viel Zeit und Ressourcen möchtest du investieren?
  • Soll der Rasen makellos grün oder eher naturnah und vielfältig sein?

Deine Antworten führen dich entweder zum klassischen „Englischen Rasen“ oder zum charmanten „Bunten Rasen“.

Der ideale Rasen – sattgrün und pflegeintensiv

englischer rasen

Der „Englische Rasen“ – ein grüner Teppich mit Ansprüchen

Ein perfekter Rasen erfordert:

  • Regelmäßiges Mähen: Mindestens einmal pro Woche.
  • Bewässerung: Besonders in Trockenperioden.
  • Düngung: Mehrmals jährlich.
  • Belüftung und Vertikutieren: Um Moosbildung zu verhindern.

Kurz gesagt: Ein solcher Rasen ist ein Vollzeit-Hobby. Doch für viele ist es die Mühe wert.

Rasen ansäen – der richtige Zeitpunkt

Geduld ist gefragt. Warte mit der Aussaat bis Mai oder Juni, wenn die Temperaturen konstant über 10 °C liegen. Vorheriges Überharken hilft, die Fläche ebenmäßig zu gestalten und Unkraut vorzubeugen. Säst du zu früh, keimen die Wildpflanzen und sind schon schön grün, bevor die Rasensamen kommen. Säst du ab Mai/Juni, siehst du oft schon nach 7 Tage die Rasenkeimlinge hervorspitzen.

Bewässerung – das A und O

  • Nach der Aussaat: Halte den Boden feucht, damit die Samen keimen.
  • Etablierter Rasen: Wässere durchdringend, sodass das Wasser bis zu 15 cm tief eindringt. 
  • Am besten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden wässern, auch in der Nacht kannst du sehr gut wässern.

Erhalten deine Gräser immer nur ganz an der Oberfläche etwas Wasser, haben sie keine Motivation in die Tiefe runter zu wurzeln. Sie bilden oberflächlich einen Wurzelfilz, der aber keine Widerstandsfähigkeit bei Trockenheit entwickeln konnte. Die Gräser müssen nach unten durchwurzeln!

Übers Verpilzen

Verpilzung entsteht nur bei zu feuchtem Milieu. Und wenn es zu feucht ist an deinem Rasen, dann musst du ja nicht wässern. Lege den Fokus des Rasenwässerns lieber da drauf, dass wenig Wasser verdunstet und möglichst viel davon in den Boden einsickert.

Mähen – mit Maß und Ziel

  • Frühjahr: Erster Schnitt, wenn die Halme ca. 7–8 cm hoch aufgewachsen sind. Jetzt auf 4–5 cm kürzen.
  • Sommer: Wöchentlich mähen, nicht in der prallen Mittagssonne.
  • Herbst: Letzter Schnitt im November auf etwa 5 cm.

Achte stets auf scharfe Messer, um die Grashalme nicht zu verletzen.

Düngen – aber richtig

  • Frühjahr: Erste Düngung nach dem letzten Frost.
  • Sommer: Weitere Düngung je nach Bedarf.
  • Herbst: Vorsicht mit Stickstoffdüngern, um „aufgepumpte“ Gräser zu vermeiden, die anfällig für Frost sind.

Mulchmähen kann helfen, Nährstoffe im Boden zu halten.

Vertikutieren – Luft für den Boden

Einmal jährlich im Frühjahr vertikutieren, um Filz und Moos zu entfernen. Vorm Vertikutieren musst du den Rasen kurz abmähen. Dann reißt du mit dem Gerät immer in eine Richtung den Filz auf. Vertikutiert wird stets bei trockenem Boden.

Nach dem Vertikutieren kahle Stellen nachsäen und gut wässern.

Rasenschnitt kompostieren

Frischer Rasenschnitt hat noch viel Feuchtigkeit. Wenn du den Rasenschnitt frisch und feucht, vielleicht auch noch alles auf einmal auf dem Kompost kippst, wird diese Schicht recht wahrscheinlich eine faulige schmierige Masse werden.

Wenn du den Rasenschnitt vorm Aufsetzen auf den Kompost antrocknen lässt, wird seine Masse schon weniger. Wenn du jetzt noch etwas Holzhäcksel oder Sägespäne von Vollholz drunter mischst, verrottet das nicht mehr so feuchte Material besser.

Warum wächst Moos im Rasen?

Moos wächst schon bei Temperaturen von 0 bis 10 Grad Celsius. Das ist sein Startvorteil gegenüber den Gräsern. Besonders das Sparrige Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus) gedeiht häufig in Rasengärten, besonders im Schatten.

Die Gräser holen ihren "Startvorteil" im Laufe des Sommers wieder auf, wenn die Temperaturen steigen und das Gras aktiv wächst.

Was tun gegen Moos im Rasen?

  • Vertikutieren im März/April
  • Eisenhaltige Dünger aufbringen
  • Betreten, drauf Fußballspielen

Eisenhaltige Dünger bringen zwar das Moos erst einmal um. Das Moos wird schwarz und kann dann raus-vertikutiert werden. Aber der Boden wird wegen der Säuren eben saurer. Und absurderweise mögen Moose saureres Milieu und kehren umso lieber zurück. Dann brauchst du für den grünen, gleichmäßigen Rasen Kalk. Und die Teufelsspirale aus Einsatz von Mittel über Mittel dreht sich im Kreis.

Falls du tolerieren kannst, was da im Rasen nun einmal neben Gräsern so wächst: Moose und Kräuter, dann hast du ein viel leichteres Leben, hast Zeit für andere Freizeitbetätigungen und tust auch noch was für die Biodiversität im Garten! Dann ist ein Bunter Rasen was für dich!

Die Stollen der Fußballschuhe oder auch eigens erfundene Rasenspikes machen Löcher in den Boden, die Luft reinlassen. Du bringst etwas Sand auf die aerifizierte Fläche auf und rechelst den ein. Solange auch genug Wasser an die Wurzeln kommt, können die Gräser schnell wieder in die neuen Hohlräume einwurzeln.

Frühjahrsblüher im Rasen

Krokuswiese

Krokusse blühen so früh, dass du ihr vollständiges Verblühen abwarten kannst, bevor du den ersten Mähdurchgang im Frühjahr vornimmst.

Bei Narzissen oder Tulpen im Rasen ist das nicht ganz so einfach. Diese brauchen länger ins Jahr hinein, um ihre Blüte zu entfalten und danach auch noch Zeit, um über ihre Blätter genug Photosynthese zu betreiben und neue Kraft in ihre Zwiebeln fürs folgende Jahr einzulagern. Erst dann könntest du sie abmähen.

Narzissen und Tulpen wirst du also eher im Rasen als Inseln stehen lassen, oder sie gleich in deine schönen Staudenbeete integrieren. Dann kann deine top Rasenpflege auf der gesamten Rasenfläche gleichmäßig und überall erfolgen.

🌸 Der bunte Rasen – Vielfalt statt Einfalt

wiese bunter rasen vielfalt

Was ist ein bunter Rasen?

Ein bunter Rasen ist eine Mischung aus Gräsern und Kräutern wie Gänseblümchen, Klee und Löwenzahn. Er ist:

  • Pflegeleicht: Weniger Mähen und Düngen.
  • Ökologisch wertvoll: Lebensraum für Insekten und Vögel.
  • Ästhetisch: Natürliche Schönheit durch Vielfalt.

Pflege des bunten Rasens

  • Mähen: Bei ca. 10–12 cm Höhe auf 7–8 cm kürzen.
  • Düngung: Meist nicht erforderlich.
  • Bewässerung: Nur bei längerer Trockenheit.

Experimentiere mit Wechselmähen, um verschiedenen Pflanzen das Blühen zu ermöglichen.

Bunten Rasen ansäen

Du kannst eine kräuterreiche Rasenmischung ansäen. Achte aber darauf, dass du ausdauernde Wiesenkräuter drin hast und nicht kurzlebige Arten wie Klatschmohn oder Escholtzia, welche nur im ersten Jahr auftauchen und dann verschwinden (Warum das so ist liest du im Artikel über die Blumenwiese).

Rasen im Wandel der Zeit - Vom Statussymbol zum Spielplatz

Am Anganf der Menschheitsgeschichte haben Graslandschaften Überblick erlaubt und somit Sicherheit geboten vor Feinden im Menschen- und Tierreich. Als Menschen sesshaft wurden und mit dem Getreidebau zugange waren, haben sie die bewirtschafteten Areale durch Zäune von der „Wildnis“ abgetrennt. Behütete Grasflächen für die Familien und das Vieh entstanden.

Mittelalter: Rasen als Luxus

Im Mittelalter war der Boden kostbar. Wer Land hatte, baute darauf Nahrung an. Ein Stück Erde einfach nur grün wachsen zu lassen – ohne Nutzen? Undenkbar. Nur wer wirklich reich war, konnte es sich leisten, dem Boden nichts abzuverlangen. Rasen war Luxus. Ein Zeichen von Reichtum und Macht. Wer Rasen hatte, hatte auch Bedienstete, die ihn pflegten. Und er brauchte das Land nicht zum Überleben.

Um Burgen war die Fläche meist kurz gehalten – nicht für die Optik, sondern zur Verteidigung. Man wollte freie Sicht auf mögliche Angreifer. Auch das Vieh sollte weiden können. Doch gepflegter Zierrasen? Eher nicht. Das war abgefressenes oder mit der Sense gekapptes Grünland.

In den mittelalterlichen Gärten der Adligen – den Horti conclusi oder Horti amoeni – wurden mit Liebe ganze Wiesensoden aus der Natur ausgestochen und in kleine Lustgärten verpflanzt: mit Gänseblümchen, wilden Erdbeeren, Primeln. Alles zur Freude der feinen Herrschaften.

Englische Landschaftsparks - Rasen als Inszenierung

Später, in den englischen Landschaftsparks, wurde der Rasen zur Kulisse für romantische Landschaftsbilder – leer, weit, makellos. Keine Blumen, keine Tiere, nichts als perfekt getrimmtes Grün. Ein reines Gestaltungselement. Und die Pflege? Aufwendig! Dutzende Gärtner mähten per Hand – täglich.

Dann kam die Revolution: Edwin Beard Budding erfand 1830 den Spindelmäher. Eine technische Rettung für gestresste Adlige und ihre Gartenleute.

🕊️ Lustwandeln auf Rasen – Die „Pleasure Grounds“

Im 18. Jahrhundert wurden die Rasenflächen um Herrenhäuser zu Bühnen der feinen Gesellschaft. Man lustwandelte, spielte „gesittete“ Spiele – Rasen wurde zum Treffpunkt für elegante Zerstreuung. Und wer konnte, legte dafür gleich mal ein ganzes Landschaftstheater an.

(Wobei… andernorts ging’s weniger zivilisiert zu: Da wurden Teiche für Seeschlachten ausgehoben und Wildtiere zum Spektakel versenkt. Andere Zeiten, andere Sitten.)

Heute: Ein Umdenken?

Rasen gilt noch immer als ordentlich, präsentabel, gepflegt. Doch verändert sich da was? Wird der perfekte Zierrasen langsam hinterfragt? Kommt Vielfalt zurück ins Spiel – Klee, Kräuter, Moose? Vielleicht steht das Statussymbol Rasen ja tatsächlich auf der Kippe. Und macht Platz für lebendigeres Grün.

Fazit: Welcher Rasen passt zu dir?

  • Englischer Rasen: Für Perfektionisten mit Zeit und Ressourcen.
  • Bunter Rasen: Für Naturliebhaber, die Vielfalt und Pflegeleichtigkeit schätzen.

Beide Varianten haben ihren Reiz. Überlege, was zu dir und deinem Garten passt.

🌿 Lust auf ein buntes vielfältiges Gartenparadies?

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Was macht einen guten Gartenboden aus? https://barbara-rainer.de/blog/boden-verbessern/ https://barbara-rainer.de/blog/boden-verbessern/#comments Sat, 10 May 2025 00:00:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/boden-verbessern/ Weiterlesen

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Manchmal stellt sich die Frage: Was bedeutet eigentlich „gut“ – wenn es um den Boden geht? Muss er besonders locker sein? Oder nährstoffreich? Ist ein schwerer Boden automatisch schlecht? Die Antwort ist, wie so oft in der Natur: Es kommt darauf an. Und zwar darauf, was du wachsen lassen möchtest – und wie deine Erde beschaffen ist.

Denn ein guter Gartenboden ist nicht immer gleich, aber er bringt bestimmte Eigenschaften mit, die das Pflanzenleben erleichtern – und dein Gärtnerinnenleben auch.

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Wasserspeicherfähigkeit – die innere Reserve

Ein guter Boden kann Wasser halten, ohne zu Matsch zu werden. Gerade in heißen Sommern ist das Gold wert. 

Tonhaltige Böden speichern viel Wasser, manchmal sogar zu viel. Es kann zu Staunässe kommen. Aber wenn sie mal ausgetrocknet sind, saugen sie sich schwer wieder mit Wasser voll. Solche Böden bilden bei Trockenheit dann fingerdicke Risse auf der Oberfläche aus. 

Sandige Böden dagegen lassen Wasser schnell durchsickern. Es bildet sich keine Staunässe. Sie halten das Wasser aber auch schlecht und fallen ohne Verzögerung trocken, wenn mal kein Regen fällt.

Es geht also darum, die Balance zu finden – und durch passende Mulch- und Pflanztechniken nachzuhelfen.

Wasserdurchlässigkeit – kein See im Beet

Pflanzen mögen’s feucht – aber nicht nass auf Dauer. Steht das Wasser zu lange, können Wurzeln faulen. Deshalb ist die Wasserdurchlässigkeit ein wichtiges Kriterium. Leichte, sandige Böden punkten hier. Schwere Tonböden brauchen manchmal Unterstützung – etwa durch das Einarbeiten von Kompost oder grobem Sand.

Durchlüftung & Durchwurzelbarkeit – Luft für’s Leben

Auch Wurzeln atmen. Ein gut durchlüfteter Boden sorgt für Sauerstoff im Wurzelraum – das brauchen nicht nur die Pflanzen, sondern auch die vielen Bodenlebewesen, die ihnen Nährstoffe aufbereiten. Verdichtete, schwere Böden können hier zur Herausforderung werden. Sie lassen sich aber mit Geduld und organischem Material und Sand lockern.

Bearbeitbarkeit

Gute Erde fühlt sich angenehm an. Du kannst mit der Anleitung zur Bestimmung der Bodenart selbst lernen, wie sich welcher Boden anfühlt.  Ein ausgewogener Boden gibt ein wenig nach und lässt sich leicht bearbeiten. Je mehr Ton enthalten ist, desto schwerer lässt sich der Boden oft umgraben oder bepflanzen – besonders bei Nässe. Sandige Böden sind beim bearbeiten sehr kooperativ, dafür weniger nährstoffhaltig.

Nährstoffgehalt – Buffet für Pflanzen

Ohne Futter kein Wachstum. Aber: Zu viel des Guten ist auch nicht ideal. Ein ausgewogenes Bodenleben, das Nährstoffe langsam freigibt, ist besser als jeder Schnellstarter-Dünger. Lehmige Böden bieten oft von Natur aus eine gute Versorgung. Sandböden freuen sich über Kompost und organischen Dünger.

Boden verbessern – so geht’s

Je nach Bodenart kannst du einiges tun, um deinen Gartenboden noch lebendiger und pflanzenfreundlicher zu machen.

Bei schweren, tonigen Böden:

  • Achte auf guten Wasserabzug und sorge für Dränage.
  • Lockern - NICHT umgraben. Lockere nur mit der Grabgabel, das bringt Belüftung nach unten. Wende aber nicht die Bodenschollen um. Das bringt das wertvolle Bodenleben durcheinander.
  • Pflanze tiefwurzelnde Pflanzen. Die übernehmen zusätzlich Lockerungsarbeit. Dafür eignen sich z.B. Gründüngungspflanzen, die tief wurzeln wie Ölrettich, Sonnenblume, Lupine.
  • Mische Sand und / oder Kompost unter.
  • Mulchen! Lasse den Boden nicht offen liegen: bepflanze bodendeckende und/ oder mulche mit geeigneten Mulchmaterialien, die von deinen Pflanzen vertragen werden in der richtigen Schichtdicke.

Bei leichten, sandigen Böden:

  • Humus aufbauen mit Kompost, Laub, Gründüngung
  • Organischen Material auf der Fläche belassen, z.B. Laub.
  • Mulchen und bedeckt halten!
  • Gesteinsmehl untermischen: Das fördert die Aktivität der Bodenlebewesen, die den Humusaufbau betreiben.
  • Gründüngung zum Nährstoffeinbau ansäen. Manche Pflanzen können über ihre Wurzeln Stickstoff in deinen Boden bringen, wie z.B. Senf.

Düngen auf sandigen Böden

Mineralischer Dünger wird in der Düngemittelindustrie so aufbereitet, dass er in sofort für die Pflanz verfügbarer Form ausgebracht wird. Mineralischer Dünger ist also sofort pflanzenverfügbar. Der Nachteil ist aber: er kann schnell ausgewaschen werden. Und diese Gefahr ist in sandigen Böden am größten.

Dünge daher auf sandigen Böden mit mineralischen Düngern sehr sparsam. Sonst Lieber öfter und sehr wenig mit mineralischen Düngern düngen.

Besser ist, du düngst mit organischem Dünger. Das sind Kompost, Hornmehl oder Hornspäne. Du kannst natürlich auf eine Pflanzengemeinschaft auswählen für deinen Garten, die karge Standorte bevorzugen. Dann bist du die Sorge mit dem Düngen los.

Organische Dünger wie Hornspäne müssen erst von den Mikroorganismen des Bodens aufgeschlossen werden. Das passiert nach und nach und somit sind die Nährstoffe auch über einen längeren Zeitraum für deine Pflanzen zur Verfügung. Hornspäne und Hornmehl sind zudem gut im garten, weil diese Stoffe in der Hauptsache Stickstoff freigeben und sehr wenig Phosphate und Kalium enthalten.

Kompost aufbringen

Kompost oder Komposterde kannst du im Frühjahr aufbringen. Im Erstfrühling bringst du reifen Kompost pro m² auf deine Pflanzbeete auf.

  • 2 oder 3 kg pro m² auf lehmige Böden
  • bis zu 10 kg/ m² auf sandige Böden.

Du brauchst das Material nicht weiter einarbeiten. Das erledigen die Bodenlebewesen schon von alleine. Insbesondere der Regenwurm wird dir dabei fleißig helfen.

Mulchen – schützt und nährt den Boden

Ein unbedeckter Boden trocknet aus, wird von Wind und Regen abgetragen und verliert Nährstoffe. Darum: immer mulchen! Welche Materialien sich eignen, erfährst du im Blogartikel übers mulchen.

Fazit

Dein Gartenboden hat seine eigene Geschichte. Vielleicht ist er von Natur aus ideal – vielleicht braucht er ein wenig Hilfe. Wenn du die Eigenschaften kennst, kannst du besser einschätzen, welche Pflanzen sich wohlfühlen und wie du deinen Boden unterstützen kannst.

👉 Berate dich mit mir über deine individuelle Pflanzenauswahl – abgestimmt auf deinen Gartenboden.

So wächst nicht nur dein Garten – sondern auch deine Freude daran!

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Sand, Schluff, Ton – wie die Bodenart das Pflanzenleben prägt https://barbara-rainer.de/blog/bodenart-erkennen/ https://barbara-rainer.de/blog/bodenart-erkennen/#comments Thu, 08 May 2025 00:00:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/bodenart-erkennen/ Weiterlesen

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Nicht jeder Boden ist gleich – und das ist auch gut so. Denn die Zusammensetzung aus Sand, Schluff und Ton beeinflusst, wie Wasser gespeichert wird, wie gut die Wurzeln atmen können und wie leicht oder schwer es Pflanzen haben, sich zu entfalten. Wer ein bisschen genauer hinschaut, kann seinen Gartenboden besser verstehen – und ihm das geben, was er braucht.

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Sand: Leicht, luftig – und manchmal ein bisschen zu locker

Sandige Böden erkennt man an ihrer lockeren, krümeligen Struktur. Sie lassen Wasser schnell versickern, was gut für die Durchlüftung ist – aber weniger gut für die Wasserspeicherung. Auch Nährstoffe werden hier nicht lange gehalten, weshalb sandige Böden oft als „hungrig“ gelten.

Vorteile:

  • Gut durchlüftet
  • Leicht zu bearbeiten, auch bei Nässe
  • Im Frühjahr schnell erwärmt

Nachteile:

  • Trocknet schnell aus
  • Nährstoffarm
  • Wasser sickert schnell durch

Wenn du Pflanzen liebst, die es trocken und sonnig mögen – wie Lavendel, Thymian oder Salbei – dann ist ein sandiger Boden eine gute Basis.

Schluff: Der feine Vermittler

Schluff ist ein echter Alleskönner. Die Körner sind kleiner als Sand, aber größer als Ton. Dadurch verbindet Schluff einige Vorteile der beiden Extreme: Er speichert Wasser besser als Sand, ist aber nicht ganz so schwer und klebrig wie Ton.

Vorteile:

  • Fruchtbar und feinkrümelig
  • Gute Wasserspeicherung
  • Gute Nährstoffverfügbarkeit

Nachteile:

  • Kann verschlämmen, wenn stark verdichtet
  • Erosionsanfällig bei starkem Regen

Ein schluffiger Boden fühlt sich weich an, fast schon samtig – und ist meist ein Zeichen für gute Gartenbedingungen.

Ton: Kraftpaket mit Gewicht

Tonböden sind fein und dicht. Sie können enorme Mengen an Wasser und Nährstoffen speichern, aber: Sie neigen auch zu Staunässe und lassen sich schwer bearbeiten, besonders wenn sie nass oder sehr trocken sind.

Vorteile:

  • Sehr nährstoffreich
  • Hält Wasser besonders gut
  • Ideal für „hungrige“ Pflanzen wie Gemüse

Nachteile:

  • Neigt zu Staunässe
  • Schwer zu bearbeiten
  • Wird bei Trockenheit hart und rissig

Wer mit Ton arbeitet, braucht Fingerspitzengefühl – aber auch die Aussicht auf üppige Ernten und sattes Grün.

boden eigenschaften barbar rainer

Der Lehmboden: Ein goldener Mittelweg

Wenn dein Gartenboden sowohl Sand, Schluff als auch Ton enthält, sprich man von Lehm. Und das ist in vielen Fällen ein echter Glücksfall. Lehmige Böden sind meist gut durchlüftet, speichern Wasser und Nährstoffe, lassen sich relativ gut bearbeiten und bieten vielen Pflanzen ein optimales Zuhause.

Manchmal lohnt es sich, den Boden gezielt zu verbessern – durch Kompost, Mulch oder die richtige Bepflanzung. Denn auch kleine Schritte können große Wirkung haben.

Pflanzen nach Bodeneigenschaften aussuchen

Bei der Pflanzenauswahl und der späteren Bodenpflege sind für uns einige Bodeneigenschaften wichtig:

  • Wasserdurchlässigkeit
  • Wasserspeicherfähigkeit
  • Durchlüftbarkeit
  • Durchwurzelbarkeit
  • Bearbeitbarkeit
  • Nährstoff- und Mineralienanteile im Boden.

Je nachdem, ob gröbere Bestandteile (Sand, Kiese) oder feinere (Schluff, Ton) in der Mischung überwiegen, nehmen diese Bodeneigenschaften zu oder ab. So nimmt die Durchlässigkeit für Wasser ab, je mehr Ton in deinem Gartenboden drin ist. Andererseits nimmt der Anteil an verfügbaren Nährstoffen im Boden ab, je sandiger er ist.

Fazit

Dein Gartenboden ist der Schlüssel zu einem blühenden Paradies. Indem du seine Eigenschaften kennst und entsprechend handelst, schaffst du optimale Bedingungen für deine Pflanzen. Ob sandig, lehmig oder tonig – jeder Boden hat seine Besonderheiten und mit ein wenig Aufmerksamkeit wird dein Garten zum grünen Traum!

🌿 Neugierig geworden?

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Lavendel – wie du ihn pflanzt und pflegst https://barbara-rainer.de/blog/lavendel/ https://barbara-rainer.de/blog/lavendel/#comments Wed, 16 Oct 2024 08:00:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/lavendel/ Weiterlesen

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Lavendel - Duft des Südens

Wenn es etwas gab, das für mich früher nach „Oma und Mottenkugel“ roch, dann waren das diese Lavendelsäckchen in der Wäsche. Doch heute? Heute sehe ich Lavendel mit ganz anderen Augen – als leuchtenden Sonnenanbeter, Bienenmagnet und Duftversprechen. Eine Pflanze, die ein kleines Stück Provence direkt zu uns bringt. Nur: Wohin mit ihm? Wie pflanzen? Und wie bleibt er schön? Das verrate ich dir hier.

🌞 Lavendel liebt die Sonne – und kargen Boden

Lavendel ist kein Freund der Üppigkeit – jedenfalls nicht im Boden. Er möchte:

  • Vollsonnige Plätze mit viel Luftzirkulation
  • Trockene, gut durchlässige Erde
  • Kalkhaltigen, sandigen oder mineralischen Boden

💡 Tipp: Mische deinem Pflanzloch Sand oder Kalksplitt unter, wenn dein Gartenboden zu lehmig oder nährstoffreich ist. Und achte unbedingt auf guten Wasserabzug! Im Winter ist Staunässe der größte Feind deines Lavendels.

Lavendel im Topf? Na klar!

Auch Balkonfreunde dürfen sich freuen: Lavendel lässt sich prima im Kübel kultivieren. So klappt’s:

  • Topfgröße: mindestens 5 Liter, besser 10 Liter
  • Drainageschicht: Splitt oder Kies am Topfboden
  • Substratmischung:

1/3 Gartenerde
1/3 Sand oder Kies (z. B. Körnung 0/64)
1/3 Kompost oder humusarme Blumenerde.

Und bitte: Immer mit Abzugsloch! Sonst schwimmt dein Lavendel schneller davon, als dir lieb ist.

Insektenliebling mit Duftcharakter

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) ist ein Magnet für Bienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge. Er bietet:

  • Stark zuckerhaltigen Nektar
  • Pollen
  • Blattlaus- und Mottenabwehr durch ätherische Öle

Der starke, manchmal kampferartige Duft ist nicht jedermanns Sache – aber Insekten lieben ihn. Und Motten? Die suchen lieber das Weite.

Rosen & Lavendel – ein Traumpaar?

So schön sie nebeneinander aussehen mögen – leider passen Rosen und Lavendel in ihren Ansprüchen gar nicht zusammen:

Eigenschaften der Rose:

  • Boden: nährstoffreich, lehmig, mag Kalk nicht sonderlich
  • Wasserbedarf: frisch
  • Dünger: viel, eine Starkzehrerin

Eigenschaften des Lavendel:

  • Boden: kark, kalkhaltig, sandig
  • Wasserbedarf: trocken
  • Dünger: wenig, am liebsten gar nicht.

Lavendel liebt Magerkeit – Rosen brauchen das genaue Gegenteil. Darum: lieber getrennte Pflanzplätze und jeweils passende Partnerpflanzen!

✂️ Warum Lavendel verholzt – und wie du das vermeidest

Lavendel ist ein Halbstrauch: unten holzig, oben krautig. In milden Wintern bleibt das wintergrüne Laub erhalten. Aus den verholzten Trieben sprießen im Frühjahr neue Triebe hervor, die in diesem Jahr dann blühen werden. Wenn du ihn nicht regelmäßig schneidest, vergreist er. Dann bleibt nur noch ein dürres, blühfaules Gerippe übrig. Aber keine Sorge – mit dem richtigen Schnitt bleibt er kompakt, vital und blühfreudig.

Lavendel blüht am diesjährigen Trieb

Frühjahrsschnitt (März/April)

✂️ Wenn die Forsythien blühen, ist dein Startschuss:

  • Schneide auf etwa die Hälfte zurück
  • Beinahe ins alte Holz – aber nie ganz
  • Lass eine Fingerbreite Jungtrieb vom Vorjahr stehen
Lavendel: erster Schnitt im Spätwinter

💡 Keine Sorge: Lavendel blüht am diesjährigen Austrieb – dein Mut wird belohnt!

Sommerschnitt (nach der Blüte)

  • Triebe etwa um ein Drittel einkürzen
  • Nicht zu spät im Herbst schneiden, sonst sind die neuen Triebe frostempfindlich
  • Bei spätblühenden Sorten kannst du den Sommerschnitt auslassen

Sommerschnitt bei Lavendel

Wähle einen Tag mit bedecktem Himmel und schneide bitte nicht in der prallen Sonne. Zuerst schaut er dann einmal etwas heruntergestutzt aus. Aber halte durch! Der Rückschnitt nach der Blüte hat nämlich für die Winterfestigkeit des Lavendel noch einen tieferen Sinn: Die neuen Triebe, die jetzt nochmal durchkommen, können bis zum Winter noch ausreichend ausreifen und sind dann hart genug, wenn der Frost kommt. Schneide also nicht zu spät im Herbst!

Den richtigen Schnittzeitpunkt im Sommer verpasst?

Hast du den Sommerschnitt verpasst, dann lass die Blütenstängel einfach am Lavendel dran. Wenn du zu spät im Herbst noch schneidest, kann die Pflanze den Trieb, der dann noch hervor kommt nicht mehr ausreichend ausreifen und du setzt sie damit einem Frostschaden aus. Deshalb: alles dran lassen und im nächsten Frühjahr mit dem Pflegeschnitt wie gewohnt weitermachen.

🌱 Wann Lavendel pflanzen?

Die beste Zeit: Nach den Eisheiligen im Mai. Dann sind die Nächte frostfrei, und dein Lavendel kann sich vor dem Winter noch gut einwurzeln.

💡 Im Herbst gepflanzt, tut er sich schwer: Das wintergrüne Laub verdunstet Wasser, aber die Wurzeln sind noch nicht kräftig genug, um nachzuschieben.

😟 Dein Lavendel sieht traurig aus? Ursachencheck:

  • Zuwenig Sonne? – Umziehen!
  • Staunässe? – Topf leeren, Drainage verbessern
  • Vergreisung? – Schnitt vergessen?
  • Pilz oder Blattläuse? – Für mehr Luft und Abstand sorgen

Lavendel braucht Sonne, Sonne, Sonne. Er kommt nicht klar mit Nachbarpflanzen, die ihn bedrängen. Wenn die Luft nicht zirkulieren kann, bekommt er leicht Pilzbefall, das siehst dann an braunen, schwärzlichen oder gelblichen Flecken an den nadelförmigen Blättern.

Vielleicht hast du kräftige Pflanzen gerade erst aus dem Topf herausgenommen, sie haben ein paar Wurzeln eingebüßt und müssen erst mal den Pflanzschock überstehen. Hab Geduld, die fangen sich schon wieder, wenn du sie nicht ersäufst.

Manchmal liegt’s auch einfach an der Pflanzenqualität – dann heißt es: abhaken, neu starten.

🌿 Mit wem Lavendel gerne das Beet teilt

Lavendel fühlt sich wohl mit anderen Sonnen- und Kargheitsliebhabern:

Mediterrane Kräuter:

  • Anis-Ysop (Agastache foeniculum)
  • Blaunessel (Agastache rugosa Hybride 'Blue Fortune')
  • Ysop (Hyssopus officinalis)
  • Salbei (Salvia officinalis)
  • Bergbohnenkraut (Satureja montana)

Stauden, die es trocken und mager mögen:

  • Ästige Graslilie (Anthericum ramosum)
  • Alpenaster (Aster alpinus)
  • Indigolupine (Baptisia australis)
  • Blassrosa Sonnenhut (Echinacea pallida)
  • Steppenwolfsmilch (Euphorbia seguieriana)
  • Kaukasus-Storchenschnabel (Geranium renardii)
  • Schleierkraut (Gypsophila repens)

Graulaubige Stauden:

  • Federnelke (Dianthus plumarius)
  • Sonnenröschen (Helianthemum-Hybriden)
  • Schwertlilie (Iris barbata-elatior)
  • Weinraute (Ruta graveolens)
  • Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus)
  • Silberteppich-Ehrenpreis (Veronica spicata 'Silberteppich')


💜 Lieblingssorte: 'Hidcote Blue'

Meine persönliche Empfehlung:

Lavandula angustifolia 'Hidcote Blue' – kompakt, farbstark, gut schnittverträglich. Ideal für niedrige Polster und Töpfe.

💡 Alle Sorten von Lavandula angustifolia sind in gutem Boden winterhart – sofern sie trocken und durchlässig stehen.

Lavendelfeld-Feeling für dein Zuhause

Das Bild der endlosen Lavendelfelder in der Provence? Dafür steht Echter Lavendel – Lavandula angustifolia. Er duftet, heilt, blüht – und wenn du ihn gut behandelst, bleibt er dir jahrelang treu.

Sortennamen wie Blue Cushion, Imperial Gem, Melissa Lilac oder Edelweiß lassen schon erahnen, wie vielfältig diese Schönheit daherkommt.

Der Lavendelöl-Lavendel -Lavandula intermedia - Lavandin

Lavandin ist steril und wird durch Stecklinge vermehrt. Der Witz ist, dass diese Kreuzung viel ätherisches Lavendelöl produziert. Deswegen wird Lavandin für die Industrie angebaut, obwohl er ein anderes Aroma hat als der Echte Lavendel, kampferartiger. Mittlerweile hat man aber Sorten züchten können, die süßer und näher am Echten Lavendel duften. Lavandin blüht reichlich und kann schneller beerntet werden als Echter Lavendel. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst du Lavandin-Öl in Lavendelprodukten kaufen, die auf dem Markt angeboten werden. Heilkräftiger ist aber der Echte Lavendel.

Nicht winterharter Lavendel aus der Gärtnerei -Lavandula stoechas - Schopflavendel

Den kennst du aus dem Baumarkt, dort wird er häufig als „Lavendel“ verkauft. Du hast aber bestimmt bemerkt, dass die Blüten irgendwie anders ausschauen. Eher grünliche Knöpfe mit lila Blütenblättchen wie ein Schopf oben drauf. Der Schopflavendel kann den Winter bei uns im Freien nicht überdauern. Der muss drinnen und frostfrei überwintert werden, und ist für Pflanzungen im Garten nicht interessant.

Lavandula stoechas

Fazit: Lavendel – Weniger ist mehr

Wenig Dünger. Wenig Wasser. Viel Sonne. Viel Liebe.

Wenn du ihn nicht zu sehr betüddelst, macht Lavendel dir viele Jahre Freude – als Duftwolke am Gartenrand, als Bienenweide und als stiller Botschafter südlicher Leichtigkeit. Nur die Frisur zweimal jährlich - auf die solltest du nicht verzichten, wenn du deinen Lavendel lange behalten möchtest.

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Gräser und Stauden als Sichtschutz – Leitfaden zu deinem sommerlichen Paradiesgarten https://barbara-rainer.de/blog/sichtschutz-mit-graesern-und-stauden/ https://barbara-rainer.de/blog/sichtschutz-mit-graesern-und-stauden/#comments Tue, 17 Sep 2024 08:00:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/sichtschutz-mit-graesern-und-stauden/ Weiterlesen

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Gräser und Stauden können eine wunderbare Alternative zur klassischen Hecke sein – besonders, wenn du deinem Garten Leichtigkeit, Natürlichkeit und saisonale Lebendigkeit schenken möchtest. In diesem Artikel erfährst du, welche Pflanzen sich eignen, wie du sie kombinierst, was du bei der Pflanzung beachten darfst – und wie dein Garten dadurch zu einem geschützten Sommerparadies wird.

Warum Sichtschutz mit Gräsern und Stauden?

Sichtschutz muss nicht immer blickdicht, streng oder formal sein. Vielleicht sehnst du dich nach Rückzug im eigenen Garten, aber eben nicht hinter einer grünen Mauer. Gräser und Stauden schaffen auf charmante Weise Abstand, ohne abzugrenzen. Sie flüstern mit dem Wind, filtern das Licht und bringen eine sanfte Bewegung in dein Gartenbild – besonders im Sommer.

Und ganz praktisch:

  • Sie wachsen vom Frühjahr an heran, statt das ganze Jahr über gleich auszusehen.
  • Sie brauchen wenig Pflege im Vergleich zu einer Schnitthecke.
  • Für Sie gelten nicht die Grenzabstandsregeln, die für Gehölze als Sichtschutz gelten.
  • Sie bieten Lebensraum für Insekten und die Stauden auch noch Nektar und Pollen.
  • Gräser und Stauden lassen mehr Licht im Winter durch.

Teil 1: Gräser – eleganter Sichtschutz mit Struktur und Bewegung

Gräser sind die stillen Architekten deines Gartens. Sie wachsen aufrecht und formen so natürliche „Wände“, die Sicht nehmen und Weite schenken. Ihre Schönheit liegt in der Bewegung, im Glanz der Halme und im goldenen Leuchten des Herbstes.

Für die Sichtschutzhecken im Garten wählen wir horstig wachsende Gräser. Diese Arten haben sich bewährt:

Rutenhirse (Panicum virgatum 'Northwind')

Rutenhirse - Panicum virgatum 'Northwind'

  • Wuchshöhe: ca. 1,70 m
  • Standfestigkeit: ausgezeichnet
  • Charakter: aufrecht, klare Form, duftig-leicht
  • Graugrünes Blatt
  • Blüte: zarte, rispige Blüten im Spätsommer (Juli bis September)
  • Trockenheitstolerant
  • Besonderheit: auch im Winter standfest und dekorativ

Diese Sorte bringt Ordnung und Luftigkeit zugleich. Sie eignet sich hervorragend für moderne wie naturnahe Gärten.

Reitgras (Calamagrostis x acutiflora 'Karl Foerster')

Calamagrostis acutiflora 'Karl Foerster'

  • Wuchshöhe: ca. 1,50 m
  • Form: streng aufrecht, sehr strukturierend
  • Blüte: früh im Jahr (bereits Juni bis August), bleibt standhaft bis Winter
  • Vorteil: keine Ausläufer, pflegeleicht
  • treibt früh aus
  • Goldene Herbstfärbung

Perfekt für gestaffelte Pflanzungen oder als Rhythmusgeber in Kombination mit anderen Gräsern und Stauden.

Chinaschilf – Miscanthus sinensis in Sorten

Miscanthus sinensis in Sorten

  • Es gibt unzählige Sorten, wie 'Gracillimus', 'Mornig Light',  ‚Malepartus‘ oder ‚Ferner Osten‘
  • Wuchshöhe: 1,50– über 2,00 m
  • Breiter als Reitgras oder Rutenhirse
  • Charakter: wirkt verspielt, leicht und elegant
  • Standort: sonnig, durchlässiger Boden
  • Blüte: im Spätsommer mit eleganten Rispen
  • Winteraspekt: bleibt lange attraktiv
  • treibt spät aus

Chinaschilf wirkt leicht und elegant – und bringt dennoch Volumen. Besonders schön, wenn du das Sonnenlicht in den Halmen tanzen sehen willst.

Pflanzabstände für Gräser einer Sichtschutzhecke

Je nach Sorte:

  • Reitgras: ca. 50 cm
  • Rutenhirse: ca. 70 cm
  • Chinaschilf: ca. 100–125 cm

Die Gräser brauchen 2 - 3 Jahre um sich voll zu entwickeln. Ab dem 3. Jahr wird deine Sichtschutzhecke aus Gräsern blickdicht, stabil und dauerhaft.

Eignet sich Bambus als Sichtschutz?

Ja, auch Bambus ist ein Gras – aber bitte nur Fargesia-Arten! Sie wachsen horstig, ohne Ausläufer, und bleiben kompakt. Immergrün, aber empfindlich gegen Trockenheit und besonders gegen Austrocknen im Winter. 

Wichtig: beim Schneiden einer Bambushecke nie tiefer als die gewünschte Endhöhe schneiden – sonst wird er lückig. Deine Bambushecke gestaffelt zu beschneiden gibt eine gute dichte Optik für die Hecke. In der Mitte lässt du die höchsten Triebe stehen (bzw. kürzt auf deine maximale geplante Heckenhöhe). Die äußeren Triebe schneidest du etwas kürzer ab. Stell dir den höhengestaffelten Schnitt vor wie den Stufenschnitt beim Frisör. Wenn die äußeren Halme kürzer bleiben, wird das Wachstum von Seitentrieben angeregt und die Hecke bleibt auch an den Seiten dichter.

Bambus - Fargesia - als Sichtschutzhecke

Teil 2: Blühende Stauden – lebendige Farben, wilde Anmut, wohltuende Tiefe

Wenn Gräser das Gerüst bilden, sind Stauden das bunte, lebendige Kleid des Gartens. Sie bringen Farbe, Duft und Nahrung für Insekten. Und sie schenken dir weiche Übergänge, statt klarer Kanten.

Stauden verschwinden im Winter – und genau das ist ihr Zauber. Du hast im Sommer Schutz, im Winter Weite und es tut sich was, das ganze Jahr über.

Kombiniere Gräser und Stauden für deine Sichtschutzhecke!

Kennzeichen guter Sichtschutz-Stauden

  • wachsen horstig (keine Ausläufer!)
  • sind langlebig und standfest
  • blühen lange und schön
  • bilden gesundes, üppiges Laub und behalten es lange
  • sind oft echte Insektenmagneten

Meine liebsten Sichtschutz-Stauden

Viele nordamerikanische Präriepflanzen gehören zu den geeigneten Pflanzen für Sichtschutzhecken. Die treiben zwar spät aus, dafür bleiben sie lange schön im Laub stehen. Meine Favoriten werden von Schnecken verschmäht!

Buschknöterich (Aconogonon) 'Johanniswolke'

Buschknöterich (Aconogonon) 'Johanniswolke'

Weiße Blütenwolke, treibt früh aus, blüht sehr lange von Mai bis September. Sonne bis Halbschatten. Höhe bis 250 cm. Eine starke Pflanze.

Rosa Mädesüß (Filipendula rubra 'Venusta')

Rosa Mädesüß (Filipendula rubra 'Venusta')

Romantik pur, rosa Blüten, standfest, duftend, wunderschön mit Gräsern. Blüht Juni bis August. Sonnig, der Boden soll nicht dauerhaft austrocknen.

Kandelaberehrenpreis (Veronicastrum virginicum) 'Fascination'

Kandelaberehrenpreis (Veronicastrum virginicum) 'Fascination'

Bildet bis Juni stabile Stängel mit Blatt-Quirlen. Bis 150 cm. Lila Blütenkerzen von Juni bis August. Insektenmagnet. Samenstände wirken auch im Winter attraktiv.

Purpurdost (Eupatorium fistulosum) 'Glutball'

Purpurdost (Eupatorium fistulosum) 'Glutball'

Hoch, satt, prachtvoll. Purpurfarben, mag frische bis feuchte Standorte. In verschiedenen Sorten, z.B. 'Gluball'. Auch im Winter sehr schön. Gelbe Laubfärbung im Herbst.

Pflanzung - Was du dabei beachtest

Boden und Pflanzstreifen vorbereiten

Für eine Sichtschutzreihe bereitest du ein etwa 50 cm breites Beet vor. Lockere den Boden gut. Bei breiterer Fläche kannst du zusätzlich mit niedrigeren Blütenstauden in den Vordergrund gestalten.

  • Normale Böden: 5 cm Kompost reichen.
  • Sandige Böden: Mehr Kompost einarbeiten.
  • Lehmige Böden: Bis 30 cm tief lockern, mit Sand & Kompost verbessern.

Plane in Schichten: Hinten hohe Gräser, davor blühende Stauden in wechselnden Höhen.

Reihenwirkung oder Gruppenpflanzung? Für eine klare Linie wähle gleiche Gräser in Reihung. Für eine weichere Wirkung kannst du mit Stauden und Gräsern in versetzter Staffelung arbeiten.

Tipp fürs erste Standjahr:

  • Stecke Frühlingsblüher ins das Beet für die Sichtschutzpflanzung: Narzissen, Krokusse, Tulpen, Hasenglöckchen. 
  • Im ersten Jahr kannst du mit einjährigen Blütenpflanzen auffüllen: Säe oder pflanze Cosmea (Schmuckkörbchen), Helianthus (Sonnenblume), oder Cleome (Spinnenblume). Mit Klatschmohn, der im Frühsommer jeden Tag eine neue Blüte hervorbringt bereitest du Bienen im ersten Jahr ein Festmahl!

Pflege für Sichtschutzhecken aus Gräsern und Stauden

Die Gräser brauchen etwa 2–3 Jahre bis zur vollen Höhe. Unterstütze sie im Frühjahr mit Kompost oder Hornspänen – das fördert ihr Wachstum.

Rückschnitt im Spätwinter

Gräser wie Rutenhirse, Reitgras oder Chinaschilf schneidest du am besten im Spätwinter oder Vorfrühling etwa eine Handbreit über dem Boden zurück. So schützt du überwinternde Tiere und schaffst Platz für den neuen Austrieb.

201203 barbara rainer

🌾 Tipp: Wenn du Gräser und Stauden über Winter stehen lässt, finden Kleinlebewesen Strukturen, in denen sie überwintern können. Samenstände können im Winter schöne Silhouetten bilden. Nur bei schwerem Schnee oder starkem Wind kann es sein, dass die langen Halme umknicken.

Gräser zusammenbinden

Du kannst hohe Gräser im Winter locker zusammenbinden – das schützt vor Schneebruch, ist aber bei den hier genannten Sorten nicht zwingend nötig.

Gießen

Nach dem Pflanzen – und vor allem im ersten Standjahr – brauchen Gräser und Stauden regelmäßiges Gießen. Achte aber auf gute Drainage, damit keine Staunässe entsteht.

Ein Tropfschlauch kann helfen: 10 Minuten täglich in den kühlen Stunden reichen meist aus.

Düngung im Frühjahr:

  • 1 Handvoll Hornspäne pro Laufmeter
  • Oder 3–5 cm Kompost auf dem Pflanzstreifen

Besonders Bambus braucht durchgehende Feuchtigkeit – aber keine Staunässe! Achte auch im Winter auf ausreichend Wasser an frostfreien Tagen.

Trick mit dem erhöhten Pflanzbeet

Falls du in ein Gras verliebt bist, das nicht ganz so hoch wird, kannst du die fehlenden Zentimeter durch eine Erhöhung des Pflanzbeetes ausgleichen. 

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In diesem Beispiel siehst du eine Sorte des Lampenputzergrases in einem Hochbeet aus Cortenstahleinfassung. Auch so ist ein guter Sichtschutz durch die Gräser gegeben.

Fazit: Gräser und Stauden als Sichtschutz machen deinen Sommergarten zur paradiesischen Oase

Gräserreihen und Staudenhecken sind lebendige Raumteiler, die sich besonders für naturnahe und individuelle Gärten eignen. Sie verbinden Ästhetik mit Leichtigkeit und laden dich ein, den Sommer im eigenen Paradies zu genießen.

🌿 Lust auf lebendigen Sichtschutz?

Ob du eine Ecke in deinem Garten verwandeln oder einen ganzen Schutzraum pflanzen möchtest – ich helfe dir gerne, deinen Ort zu finden.

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Mulchen – Das Geheimnis für deinen blühenden Traumgarten! https://barbara-rainer.de/blog/mulch/ https://barbara-rainer.de/blog/mulch/#comments Thu, 25 Apr 2024 12:47:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/mulch/ Weiterlesen

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Warum Mulchen?

In der Natur ist der Boden selten nackt – und das aus gutem Grund! Eine schützende Mulchschicht auf deinen Beeten bewahrt den Boden vor den Launen des Wetters, hält ihn feucht und fruchtbar und unterstützt ein gesundes Pflanzenwachstum.


Die Vorteile des Mulchens

  • Wetterfestigkeit: Mulch schützt deine Pflanzen wie eine Decke vor extremen Temperaturen – sowohl Hitze als auch Kälte werden abgepuffert.
  • Humusbildung: Organischer Mulch dient Bodenlebewesen als Nahrung. Ihre Aktivität fördert die Bildung von humusreichem Boden.
  • Feuchtigkeitsspeicherung: Mulch bewahrt die Bodenfeuchtigkeit und isoliert gegen Temperaturschwankungen. Du musst also weniger gießen.
  • Erosionsschutz: Eine Mulchschicht verhindert, dass Regen oder Wind den Boden abtragen.
  • Unkrautunterdrückung: Mulch erschwert es Unkrautsamen, zu keimen, und reduziert somit den Pflegeaufwand. Deine gewünschten Pflanzen bekommen einen Vorsprung (Achtung: Wurzelunkräuter müssen dennoch entfernt werden.)

Welcher Mulch passt zu deinem Garten?

210531 2021 05 31 barbara rainer

Rindenmulch

  • Beliebt, aber nicht immer ideal: Frischer, grober Rindenmulch ist reich an Gerbstoffen und hat ein ungünstiges C/N-Verhältnis (das heißt viel Kohlenstoff, wenig Stickstoff). Die beim Rindenabbau beteiligten Mikroorganismen brauchen aber Stickstoff, den holen sie sich dann halt aus dem Boden und unsere Pflanzen hungern dann.
  • 💡 Tipp: Verwende gut verrotteten (fermentierten) Rindenhumus und gleiche den Stickstoffmangel mit 70 g Hornspänen pro m² aus (etwa ein gestrichener Joghurtbecher).
  • Nicht geeignet für: Trockenheitstolerante Staudenpflanzungen.
  • Empfohlene Schichtdicke: 3–5 cm.

Mineralische Mulche

  • Geeignet für: Trockenheitsliebende Pflanzungen.
  • Materialien: Granit, Kalk, Kiese, Splitte, Schotter, Blähton, Lava in kleinen Körnungen (z.B. 8/16) eignen sich gut.
  • Vorteile: Halten Feuchtigkeit, fördern Pflanzendecke, erwärmen sich im Frühjahr schneller und speichern Wärme im Herbst.
  • 💡 Tipp: Am besten bewährt sich mineralischer Mulch, wenn du Sand als Pflanzsubstrat (z.B. für eine Präriepflanzung) aufgetragen hast).
  • Empfohlene Schichtdicke: 5–7 cm.

Alternativen zum Rindenmulch

Rasenschnitt

  • Hinweis: Dünn ausbringen, da er feucht leicht fault. Getrocknet kann er dicker aufgetragen werden.
  • Vorteil: Liefert Stickstoff und fördert Humusbildung.
  • Achtung: Schnecken mögen Rasenschnitt.
  • Empfohlene Schichtdicke: 1 cm.

Häcksel aus Stauden und Gehölzen

  • Herstellung: Stauden im Spätwinter häckseln, ggf. mit Rasenmäher zerkleinern.
  • Achtung: du verteilst damit ggf. auch Samen aus deiner Pflanzung.
  • Vorteil: Recycelt organisches Material und fördert krümeligen Humus.
  • Empfohlene Schichtdicke: 2–4 cm.

🍁 Laub

  • Vorteil: Kostenlos, schützt vor Kälte und fördert Bodenleben.
  • Hinweis: Laub von Nussbaum und Rosskastanie enthält viele Gerbstoffe – besser zerkleinern und mit anderem Laub mischen.
  • Empfohlene Schichtdicke: 3–5 cm.

Moos

  • Verwendung: Beim Vertikutieren gewonnenes Moos kann direkt als Mulch verwendet werden.
  • Vorteil: Hält Feuchtigkeit und bietet Lebensraum für Kleinstlebewesen.
  • Empfohlene Schichtdicke: 3–5 cm.

Stroh

  • Hinweis: Ungünstiges C/N-Verhältnis wie Rindenmulch. Stickstoffmangel mit 35 g Hornspänen pro m² ausgleichen (halber Joghurtbecher).
  • Verwendung: Vor allem im Gemüseanbau.
  • Empfohlene Schichtdicke: 2–4 cm.

Chinaschilf (Miscanthus)

  • Herstellung: Halme im Spätwinter häckseln oder im Handel erhältlich.
  • Hinweis: Stickstoffmangel mit 35 g Hornspänen pro m² ausgleichen.
  • 💡 Tipp: Feuchtspritzen, damit der Wind die Häcksel nicht abträgt.
  • Empfohlene Schichtdicke: 2–4 cm.

Gartenfaser

  • Bestandteile: Grüngutkompost und stickstoffstabilisierte Holzfasern. Entlässt keinbe stickstoffraubenden Gerbstoffe.
  • Vorteil: Verzahnt sich gut, unterdrückt Unkraut und wird wenig abgeschwemmt.
  • Empfohlene Schichtdicke: 3–5 cm.

🚫 Mulchfolie

  • Nicht empfohlen: In Staudenmischpflanzungen ungeeignet.
  • Nachteile: Fördert Unkraut an Pflanzlöchern, setzt Mikroplastik frei und behindert Pflanzenentwicklung. AUF der Folie keimt Unkraut.

💡 Tipps für erfolgreiches Mulchen

  • Boden vorbereiten: Entferne Unkraut und lockere den Boden auf, bevor du mulchst.
  • Schichtdicke beachten: Eine Mulchschicht von 3–5 cm ist ideal.
  • Stickstoffausgleich: Bei Materialien mit hohem Kohlenstoffgehalt (z. B. Rindenmulch) ist ein Stickstoffausgleich wichtig.
  • Schädlinge vermeiden: Dicke, feuchte Mulchschichten können Schnecken und Wühlmäuse anziehen. Verwende daher dünnere Schichten und achte auf trockenes Material.

Fazit

Mulchen ist eine einfache und effektive Methode, um deinen Garten gesund und blühend zu halten. Mit der richtigen Auswahl und Anwendung des Mulchmaterials unterstützt du das Bodenleben, sparst Wasser und reduzierst den Pflegeaufwand. Also, ran an den Mulch und verwandle deinen Garten in ein kleines Paradies!

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Was ist Bodenart – und warum ist sie für deinen Garten so wichtig? https://barbara-rainer.de/blog/bodenart/ https://barbara-rainer.de/blog/bodenart/#comments Fri, 08 Sep 2023 12:46:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/bodenart/ Weiterlesen

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Bevor du voller Elan pflanzt, buddelst und neue Pflanzen in deinen Garten setzt: Lass uns mal kurz über deinen Boden sprechen. Ja, genau – den, auf dem alles steht. Denn der Boden ist das Fundament für gesundes Wachstum. Wenn du die Eigenschaften deines Gartenbodens kennst, kannst du gezielt Pflanzen auswählen, die sich dort wohlfühlen.

Blogserie - Beitrag 1, Beitrag 2, Beitrag 3 , Beitrag 4 

🧐 Warum der Boden mehr ist als nur Untergrund

Stell dir deinen Garten wie ein Orchester vor – dein Boden ist dabei der Dirigent. Er entscheidet, wie gut Wasser und Nährstoffe fließen, wie stabil Pflanzen wurzeln, und ob sie eher wachsen oder mickern. Wenn du also weißt, wie dein Boden tickt, kannst du:

  • die passenden Pflanzen auswählen,
  • besser mulchen, düngen, gießen –
  • und deinem Garten einfach das geben, was er wirklich braucht.

🔍 Die drei Hauptbestandteile deines Bodens

Stell dir deinen Boden wie ein Müsli vor:

Hat dein Müsli viele gröbere Körnchen? Ist dein Müsli eher ein mehliger Frühstücksbrei? Oder ist es eine Konsistenz irgendwo zwischendrin? Die groben Körnchen im Müsli sind vergleichbar mit dem Sand im Boden, die sehr feinen mehligen Anteile sind der Ton, und was es dazwischen noch gibt, nennt man Schluff.

  • Sand: Grob und locker – Wasser fließt schnell durch, aber Nährstoffe werden kaum gehalten.
  • Schluff: Fein und weich – hält Wasser und Nährstoffe gut, ideal für viele Pflanzen.
  • Ton: Sehr fein – speichert Wasser und Nährstoffe hervorragend, kann aber bei Nässe klebrig und bei Trockenheit hart werden.

Die Mischung dieser Bestandteile bestimmt die Bodenart:

  • Sandboden: Leicht zu bearbeiten, aber trocknet schnell aus.
  • Schluffboden: Fruchtbar und ausgewogen
  • Tonboden: Nährstoffreich, aber schwer zu bearbeiten.
  • Lehmboden: Die ideale Mischung – gut durchlüftet, speichert Wasser und Nährstoffe.


barbara rainer bodenart

Die Bodenart ergibt sich aus dem Verhältnis dieser drei Bestandteile. Je nachdem, was überwiegt, sprechen wir von Sandboden, Schluffboden, Tonboden – oder einem gesunden Gemisch daraus, dem Lehmboden.

🔍 Bodenart oder Bodentyp – was ist der Unterschied?

Vielleicht bist du schon über Begriffe wie Braunerde, Rendzina oder Pseudogley gestolpert. Das sind sogenannte Bodentypen – ein eigenes Thema für Bodenkundler. Sie beschreiben den Aufbau des Bodens in verschiedenen Horizonten und wie er sich über Jahrtausende entwickelt hat.

Für deinen Garten ist das zwar interessant, aber nicht das Entscheidende. Viel wichtiger ist die Bodenart, also wie sich dein Boden anfühlt, sich bearbeiten lässt und was er für deine Pflanzen bedeutet.

Und jetzt?

Im nächsten Teil dieser kleinen Bodenserie zeige ich dir, wie die verschiedenen Bodenarten sich anfühlen – und was sie für deinen Garten bedeuten. Du wirst lernen, mit den Stärken und Schwächen deines Bodens zu arbeiten, statt gegen ihn zu gärtnern.

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Deine eigene Blumenwiese: So gelingt das Blütenmeer im Garten https://barbara-rainer.de/blog/blumenwiese/ https://barbara-rainer.de/blog/blumenwiese/#comments Thu, 16 Sep 2021 08:00:00 +0000 https://barbara-rainer.de/blog/blumenwiese/ Weiterlesen

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Träumst du von einer bunten Blumenwiese voller Schmetterlinge, summender Bienen und dem Duft von Wildblumen? Dann bist du hier genau richtig! Ich zeige dir, wie du Schritt für Schritt eine blühende Oase in deinem Garten schaffst – ganz ohne grünen Daumen.

Acht Stolperfallen auf dem Weg zur Blumenwiese

Bevor wir loslegen, lass uns kurz die häufigsten Fehler anschauen – damit du sie elegant umgehst:

  1. Grasfilz entfernen: Zu viel Wurzelfilz verhindert das Keimen der Blumen.
  2. Richtiges Saatgut wählen: Einjährige oder exotische Pflanzen verschwinden oft nach einem Jahr.
  3. Nicht zu dicht säen: Weniger ist mehr – sonst konkurrieren die Keimlinge um Nährstoffe und Licht.
  4. Saatgut nicht zu tief oder zu oberflächlich: Es braucht guten Bodenkontakt, aber darf nicht vergraben sein.
  5. Nährstoffarme Böden bevorzugen: Zu viele Nährstoffe fördern Gräser statt Blumen.
  6. Richtig mähen: Zu frühes oder häufiges Mähen schadet den Blütenpflanzen.
  7. Pflanzen für Insektenlarven nicht vergessen: Schmetterlinge brauchen spezielle Pflanzen zur Eiablage.
  8. Geduld haben: Eine Blumenwiese braucht Zeit zum Wachsen und Blühen.

Vier Wege zur eigenen Blumenwiese

Boden ist ein wertvolles Gut, mit dem wir pfleglich umgehen müssen! Verwende am besten den Boden, der bei dir schon da ist, außer dein Boden ist schadstoffbelastet.

Ich beschreibe 4 Wege, wie du in deinem Garten eine Blumenwiese etablieren kannst:

1. Neuanlage durch Entfernen der Pflanzenschicht

Du möchtest schnell Ergebnisse? Dann entferne die vorhandene Vegetation durch Umgraben, Pflügen, Fräsen, Hacken oder Abmulchen. So schaffst du Platz für deine Blumenwiese.

2. Blumenwiese nach Bodenaustausch

Wenn der Boden ausgetauscht wurde oder du Schadstoffe entfernen musstest, nutze die Gelegenheit für eine Neuanlage. Achte dabei auf nährstoffarme Substrate.

3. Rasen in Blumenwiese umwandeln

Du hast einen bestehenden Rasen? Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege kannst du ihn in eine blühende Wiese verwandeln. Vertikutiere kräftig und säe geeignete Wildblumen aus.

4. Wiesentaugliche Stauden pflanzen

Für sofortige Blütenpracht kannst du auch vorgezogene Stauden pflanzen. Achte auf einen Pflanzabstand von mindestens 30 cm und wähle standortgerechte Arten.

blumenwiese barbara rainer 04

Vorbereitung des Saatbetts

Ein gut vorbereitetes Saatbett ist das A und O für deine Blumenwiese. Du hast die Vegetationsschicht schon entfernt, nun beachte:

  • Oberflächliche Bearbeitung: Lockere den Boden nur leicht (max. 3 cm tief), um Unkrautsamen nicht an die Oberfläche zu bringen.
  • Unkrautmanagement: Lass das Unkraut keimen und beseitige es vor der Ansaat dann mit dem Rechen oder Kräuel.
  • Boden setzen lassen: Gib dem Boden mindestens 4 Wochen Zeit, sich zu setzen, bevor du aussäst.

Das richtige Saatgut wählen

Nicht jedes Saatgut ist für eine dauerhafte Blumenwiese geeignet.

Du findest spezielle Saatgutmischungen wie Schotterrasen-Blumen-Mischung, Blumen-Kräuterrasen, Wildblumenwiese oder Halbschattenwiese.

Aussaat leicht gemacht

  • Zeitpunkt: Säe frühestens 4 Wochen nach der Bodenbearbeitung, idealerweise bis Ende Juni.
  • Saatgutmenge: Halte dich an die Herstellerangaben – weniger ist oft mehr.
  • Aussaattechnik: Teile das Saatgut in zwei Portionen und säe einmal längs, einmal quer.
  • Anwalzen: Drücke das Saatgut leicht an, ohne es zu bedecken.

⏳ Geduld ist gefragt

Nach der Aussaat heißt es: abwarten und Tee trinken.

  • Keimdauer: Je nach Witterung kann es 4–8 Wochen dauern, bis sich etwas zeigt.
  • Unkrautmanagement: Nicht jäten! Schneide das Unkraut lieber ab, um offene Bodenstellen zu vermeiden.
  • Erster Schnitt nach der Ansaat: Sobald die Pflanzen kniehoch sind, schneide sie auf ca. 10 cm zurück und entferne das Schnittgut.

🌼 Pflege im ersten Jahr

Nach der Ansaat wirkt die Blumenwiese noch schütter. Erst im ersten Jahr zeigen sich mehr Blüten.

  • Regelmäßiger Schnitt: Halte die Wiese kurz, um Licht für die jungen Pflanzen zu gewährleisten.
  • Schnittzeitpunkte: Einmal zwischen Ende Mai und Ende Juni, ein zweites Mal im September.
  • Schnittgut entfernen: So entziehst du dem Boden Nährstoffe und förderst die Artenvielfalt.

🌻 Langfristige Pflege und Entwicklung

Eine Blumenwiese ist ein lebendiges Ökosystem, das sich ständig verändert.

  • Mähen: Ein- bis zweimal jährlich, je nach gewünschter Artenzusammensetzung.
  • Nicht düngen: Nährstoffarme Bedingungen fördern die Vielfalt.
  • Offene Bodenstellen schaffen: So können sich neue Arten ansiedeln.
  • Insektenfreundliche Pflanzen dulden: Brennesseln, Wilde Möhre und Co. sind wichtige Lebensräume für Schmetterlingsraupen.
  • Mähgut abfahren: Bleibt das Mähgut auf der Fläche, reichern sich Nährstoffe an und Gräser bekommen die Oberhand.
blumenwiese barbara rainer 02

Wiesenstauden auspflanzen

Du kannst auch vorgezogene Wiesenblumen einpflanzen. Du pflanzt sie mit einem Abstand von mindestens 30 cm in deine künftige Wiesenfläche. Es gelingt auch gut, dass du deine Wiesenansaat mit einigen wenigen Pflanzen aus dem Topf akzentuierst.

Welche Wiesenstauden dafür geeignet sind, ist sehr von deinem Standort abhängig. Du kannst da jedenfalls auch bei den Saatgutmischungen der professionellen Wiesensaatguthersteller spicken und mal schauen, was in für dich geeigneten Mischungen drinnen ist.

Oft passen folgende Wiesenstauden:

  • Leucanthemum vulgare – Wiesen-Margerite
  • Salvia pratensis – Wiesen-Salbei
  • Achillea millefolium – Wiesen-Schafgarbe
  • Buphthalmum salicifolium – Ochsenauge
  • Knautia arvensis - Wiesen-Witwenblume
  • Lychnis flos-cuculi – Kuckucks-Lichtnelke

Klappertopf, Augentrost und Wachtelweizen

Klappertopf. Aus: Schmeil, Prof. Dr. Otto (1951). Leitfaden der Pflanzenkunde. Verlag Quelle & Meyer, Heidelberg

In unseren Wiesen gibt es Schmarotzer. Der Klappertopf schmarotzt an Gräsern. D.h., er saugt ihnen Wasser und Nährsalze ab. Zugunsten der blühenden Kräuter, die sich neben den dominanten Gräsern besser etablieren können. Übrigens sind auch Augentrost und Wachtelweizen Halbschmarotzer. Wenn sich deine Blumenwiese gut entwickelt und der Standort mager ist, kann es gut sein, dass sich ein Augentrost bei dir einfindet!

Fazit

Eine Blumenwiese anzulegen ist ein Abenteuer voller Überraschungen. Mit Geduld, der richtigen Vorbereitung und Pflege wirst du mit einem bunten Blütenmeer belohnt, das nicht nur dein Herz, sondern auch das der Insekten höherschlagen lässt.

Für weitere Tipps und persönliche Beratung stehe ich dir gerne zur Verfügung. Lass uns gemeinsam deinen Garten in ein Paradies für Mensch und Natur verwandeln!

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