Manchmal stellt sich die Frage: Was bedeutet eigentlich „gut“ – wenn es um den Boden geht? Muss er besonders locker sein? Oder nährstoffreich? Ist ein schwerer Boden automatisch schlecht? Die Antwort ist, wie so oft in der Natur: Es kommt darauf an. Und zwar darauf, was du wachsen lassen möchtest – und wie deine Erde beschaffen ist.
Denn ein guter Gartenboden ist nicht immer gleich, aber er bringt bestimmte Eigenschaften mit, die das Pflanzenleben erleichtern – und dein Gärtnerinnenleben auch.
Blogserie - Beitrag 1, Beitrag 2, Beitrag 3, Beitrag 4
Ein guter Boden kann Wasser halten, ohne zu Matsch zu werden. Gerade in heißen Sommern ist das Gold wert.
Tonhaltige Böden speichern viel Wasser, manchmal sogar zu viel. Es kann zu Staunässe kommen. Aber wenn sie mal ausgetrocknet sind, saugen sie sich schwer wieder mit Wasser voll. Solche Böden bilden bei Trockenheit dann fingerdicke Risse auf der Oberfläche aus.
Sandige Böden dagegen lassen Wasser schnell durchsickern. Es bildet sich keine Staunässe. Sie halten das Wasser aber auch schlecht und fallen ohne Verzögerung trocken, wenn mal kein Regen fällt.
Es geht also darum, die Balance zu finden – und durch passende Mulch- und Pflanztechniken nachzuhelfen.
Pflanzen mögen’s feucht – aber nicht nass auf Dauer. Steht das Wasser zu lange, können Wurzeln faulen. Deshalb ist die Wasserdurchlässigkeit ein wichtiges Kriterium. Leichte, sandige Böden punkten hier. Schwere Tonböden brauchen manchmal Unterstützung – etwa durch das Einarbeiten von Kompost oder grobem Sand.
Auch Wurzeln atmen. Ein gut durchlüfteter Boden sorgt für Sauerstoff im Wurzelraum – das brauchen nicht nur die Pflanzen, sondern auch die vielen Bodenlebewesen, die ihnen Nährstoffe aufbereiten. Verdichtete, schwere Böden können hier zur Herausforderung werden. Sie lassen sich aber mit Geduld und organischem Material und Sand lockern.
Gute Erde fühlt sich angenehm an. Du kannst mit der Anleitung zur Bestimmung der Bodenart selbst lernen, wie sich welcher Boden anfühlt. Ein ausgewogener Boden gibt ein wenig nach und lässt sich leicht bearbeiten. Je mehr Ton enthalten ist, desto schwerer lässt sich der Boden oft umgraben oder bepflanzen – besonders bei Nässe. Sandige Böden sind beim bearbeiten sehr kooperativ, dafür weniger nährstoffhaltig.
Ohne Futter kein Wachstum. Aber: Zu viel des Guten ist auch nicht ideal. Ein ausgewogenes Bodenleben, das Nährstoffe langsam freigibt, ist besser als jeder Schnellstarter-Dünger. Lehmige Böden bieten oft von Natur aus eine gute Versorgung. Sandböden freuen sich über Kompost und organischen Dünger.
Je nach Bodenart kannst du einiges tun, um deinen Gartenboden noch lebendiger und pflanzenfreundlicher zu machen.
Mineralischer Dünger wird in der Düngemittelindustrie so aufbereitet, dass er in sofort für die Pflanz verfügbarer Form ausgebracht wird. Mineralischer Dünger ist also sofort pflanzenverfügbar. Der Nachteil ist aber: er kann schnell ausgewaschen werden. Und diese Gefahr ist in sandigen Böden am größten.
Dünge daher auf sandigen Böden mit mineralischen Düngern sehr sparsam. Sonst Lieber öfter und sehr wenig mit mineralischen Düngern düngen.
Besser ist, du düngst mit organischem Dünger. Das sind Kompost, Hornmehl oder Hornspäne. Du kannst natürlich auf eine Pflanzengemeinschaft auswählen für deinen Garten, die karge Standorte bevorzugen. Dann bist du die Sorge mit dem Düngen los.
Organische Dünger wie Hornspäne müssen erst von den Mikroorganismen des Bodens aufgeschlossen werden. Das passiert nach und nach und somit sind die Nährstoffe auch über einen längeren Zeitraum für deine Pflanzen zur Verfügung. Hornspäne und Hornmehl sind zudem gut im garten, weil diese Stoffe in der Hauptsache Stickstoff freigeben und sehr wenig Phosphate und Kalium enthalten.
Kompost oder Komposterde kannst du im Frühjahr aufbringen. Im Erstfrühling bringst du reifen Kompost pro m² auf deine Pflanzbeete auf.
Du brauchst das Material nicht weiter einarbeiten. Das erledigen die Bodenlebewesen schon von alleine. Insbesondere der Regenwurm wird dir dabei fleißig helfen.
Ein unbedeckter Boden trocknet aus, wird von Wind und Regen abgetragen und verliert Nährstoffe. Darum: immer mulchen! Welche Materialien sich eignen, erfährst du im Blogartikel übers mulchen.
Dein Gartenboden hat seine eigene Geschichte. Vielleicht ist er von Natur aus ideal – vielleicht braucht er ein wenig Hilfe. Wenn du die Eigenschaften kennst, kannst du besser einschätzen, welche Pflanzen sich wohlfühlen und wie du deinen Boden unterstützen kannst.
👉 Berate dich mit mir über deine individuelle Pflanzenauswahl – abgestimmt auf deinen Gartenboden.
So wächst nicht nur dein Garten – sondern auch deine Freude daran!
👉 Wildfunken abonnieren - Oder lass dich inspirierend von meinem Sender "Wildfunken" – der Zauber aus Natur und Garten in meinen Bildern, saisonale Impulse, Lieblingspflanzen und Einladungen zur Wiederverzauberung der Welt.