Endlich Klarheit im Gartenchaos

Endlich Klarheit im Gartenchaos

Barbara Rainer
von Barbara Rainer
18. Juli 2025

Wie du den ersten Funken für deinen Traumgarten zündest –Gartenplanung mit Intuition und Verstand

Kennst du das? Du wünschst dir einen Garten, der mehr ist als „ganz nett“ – ein lebendiger, schöner, stimmiger Ort. Doch statt Begeisterung macht sich Planungsfrust breit. Zu viele Ideen, zu wenig Klarheit. Und irgendwo zwischen Pinterest und Pflanzenmarkt verlierst du den Überblick.

Die gute Nachricht: Es muss nicht kompliziert sein. Bevor du Beete buddelst oder ins Blaue hinein Pläne zeichnest, darfst du dich fragen:

Was wünsche ich mir eigentlich wirklich? Wie soll sich mein Garten anfühlen? Was muss drin sein im Garten?

In 7 Schritten zum Garten für die Seele

Schritt 1 - Der innere Garten - dein Gefühlskompass

Bevor du an Rasen, Rosen und Rückzugsorte denkst: Tauch ein in einen Ort, an dem du ganz bei dir sein kannst. Schließ die Augen, atme durch – und besuche deinen Traumgarten in Gedanken.

Was siehst du? Wie fühlt es sich dort an? Diese innere Landschaft ist keine Fantaise - sondern Ausdruck dessen, wie ein Ort, in dem du dich rundum wohl fühlst, beschaffen sein darf.

Welches Licht herrscht dort? Zieht es dich in die Höhe oder an eine geschützte Stelle? In die Sonne? In die Stille? In die Wildnis? Was willst du erleben – Rückzug, Begegnung, barfuß durchs Gras?

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Welche Pflanzen wachsen in deinem inneren Garten? Gibt es dort ein Wasser? Beschreibe alles, was in deiner inneren Gartenwelt auftaucht.

Dieser innere Garten ist deine Schatzkarte, die dich durch alle weiteren Planungsschritte begleitet und dir zeigt, was wirklich stimmig ist. 

Schritt 2 - Grundstück erkunden – was ist da?

Bevor du etwas veränderst, lohnt sich ein bewusster Blick auf das, was schon da ist. Mach dich auf eine kleine Forschungsreise durch dein Grundstück – mit dem Ziel, es wirklich kennenzulernen:

Bestandsplan vorbereiten

• Welche großen Elemente (Haus, Bäume, Wege, Teiche ...) prägen das Bild?

• Wie sieht der Boden aus – eher sandig, tonig, kompakt, feucht?

• Wo ist es morgens sonnig, wo abends schattig, wo zieht der Wind durch?

• Welche Ausblicke möchtest du erhalten, welche lieber verbergen?

• Und was liegt unter der Erde – Schächte, Leitungen, Zisternen?

Den Genius loci spüren

Ein ganz besonderer Teil der intuitiven Gartenplanung ist die Wahrnehmung des Genius loci – "Geist des Ortes". Jeder Garten hat eine bestimmte Atmosphäre, eine Qualität, die sich oft nicht in Worten fassen lässt.

All das sind wichtige Hinweise für die spätere Gestaltung – aber auch für die Beziehung zu deinem Garten. Denn durch das genaue Hinsehen entwickelt sich oft schon ein Gefühl von Verbundenheit. Mit diesen Basics legst du den Grundstein für eine stimmige Gestaltung – nicht nur technisch, sondern auch atmosphärisch.

Was du schon jetzt machen kannst

• Bestandsplan anlegen: Lade dir eine Luftbildaufnahme deines Grundstücks herunter oder arbeite mit dem Lageplan. Zeichne große Elemente, Himmelsrichtungen und Besonderheiten ein.

Wie du deinen Garten ganz genau aufmessen kannst, erkläre ich hier: 

Anleitung Garten aufmessen - Du kannst dir diese Anleitung für € 0,00 als pdf-file downloaden.

• Bodenprobe machen: Greif in die Erde – wie fühlt sie sich an? Trocknet sie schnell ab? Gibt es dauerfeuchte Stellen?

Lies dazu gerne weitere Infos in meiner Blogserie zum Thema Boden im Garten: Beitrag 1, Beitrag 2, Beitrag 3 , Beitrag 4

• Licht beobachten: Geh deinen Garten morgens, mittags und abends ab – und notiere dir, wie das Licht wandert.

• Genius loci erspüren: Finde „magische“ oder auch unangenehme Stellen und halte deine Eindrücke schriftlich oder zeichnerisch fest.

Möchtest du tiefer eintauchen in die Kunst der Intuitiven Gartenplanung?

Der Leitfaden Intuitive Gartenplanung führt dich durch den ganzen Gestaltungsprozess – vom inneren Gartenbild über die Bestandsaufnahme bis zur Zeichnerischen Darstellung der Gartenidee -  Ideal wenn du mit deinem Garten deinen eigenen Weg gehen willst – und eine Gartenidee erschaffen möchtest, die dich von innen heraus begeistert.

Schritt 3 - Magische Landschaften im Garten, die unter die Haut gehen

Warum fühlen wir uns in manchen Gärten sofort wie zuhause – und in anderen irgendwie fehl am Platz, auch wenn sie noch so „schön gemacht“ sind? Die Antwort liegt oft tiefer als Pflanzpläne und Pflastersteine reichen: Es geht um das Gefühl, das ein Ort in dir auslöst.

Was uns in einer Landschaft wirklich berührt, sind oft uralte Bilder: eine Lichtung im Wald, eine Höhle, ein Wäldchen. Wenn wir uns diese uralten Bildwelten bewusst machen und rausbekommen, auf welche wir mit Wohlgefühl anspringen, haben wir einen wertvollen Hinweis gewonnen für unsere Gartenidee!

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Erinnere dich an einen Lieblingsort von früher:

Gab es da einen Ort draußen in der Natur, an dem du dich lebendig, frei oder sicher gefühlt hast? Vielleicht war es ein Ast, auf dem du gesessen bist. Ein Versteck im Gebüsch. Ein sonniger Fleck auf der Wiese, wo du ins Gras geguckt hast. Was war dort besonders? Mit welchen Gartenelementen könntest du dieses Gefühl heute wiederbeleben? 

Diese Erinnerungen sind kein sentimentaler Kram – sie sind Gold wert für deine Gartenidee. Das Magische ist: Wenn du solche Elemente in deinen Garten holst, wird er nicht nur schön, sondern berührend.

👉 Im Leitfaden Intuitive Gartenplanung findest du 11 solcher archetypischen Gartenelemente – von der Höhle bis zum Himmelsraum – mit konkreten Anregungen, wie du sie erkennst, kombinierst und in echte Gartengestaltung übersetzt.

Und das Beste: Du brauchst davon nicht viele. Drei starke Archetypen reichen oft schon, um deine Gartenidee zum Leuchten zu bringen.

Schritt 4 - Was brauchst du wirklich im Garten?

Dein Garten ist freilich auch ein Lebensraum, der vielfältigen Funktionen gerecht werden soll. Deshalb lohnt es sich, nach all den gewonnenen Inspiration aus den vorangegangenen Schritten jetzt ganz bodenständig zu schauen: Was brauchst du wirklich – und wofür?

Am Ende sind es häufig die kleinen Dinge, die fehlen. Du kannst aber schon jetzt mal über alles nachdenken:

Ein geschützter Frühstücksplatz. Ein bisschen Stauraum. Ein Schattenort für den Mittagsschlaf. Oder ein Streifen Erde für die ersten Möhren.

Checkliste für mehr Klarheit zu den Must-haves in deinem Garten:

  • Was willst du im Garten tun? (z. B. entspannen, werkeln, feiern, spielen …)
  • Welche Menschen nutzen ihn – jetzt und künftig?
  • Welche Sitzplätze magst du (Sonne, Schatten, Sichtschutz)?
  • Brauchst du Spielbereiche oder Rückzugsorte für Kinder?
  • Nutzgarten: Hochbeete, Beerensträucher, Kräuter?
  • Wasser: zum Gießen, Planschen oder Lauschen?
  • Feuerstelle, Außenküche, Grillplatz?
  • Technik & Alltag: Müllplatz, Geräte, Stauraum?
  • Licht, Strom, Bewässerung, brauchst du Strom im Garten?

👉Hole am besten Stift & Papier und sammele:

Was davon brauchst du wirklich? Was vielleicht später? Was kannst du streichen?

👉 Im Leitfaden Intuitive Gartenplanung findest du eine ausführliche Checkliste, mit der du diese Funktionen systematisch und in Leichtigkeit durchgehen kannst.

Damit du nichts Wichtiges vergisst, nichts baust, was später stört und deinen Garten nicht überfrachtest. Frage dich immer: Was brauchst du wirklich, damit deinen Garten eine Quelle der Kraft wird und nicht zusätzlichen Stress macht.

Schritt 5 - Wie dein Garten Form annimmt - Komposition und Raumaufteilung

Die größte Herausforderung meisterst du mit ein paar Tricks und Erklärungen - versprochen!

Du fragst dich bestimmt: Wie nimmt nun mein Garten eine konkrete Form an?

Wie ein Komponist mit Klängen kannst du jetzt mit den Zusammenklängen in deinem Garten spielen! Es geht darum, dein inneres Gartenbild, die nötigen Gartenfunktionen, die archetypischen Elemente und die Gegebenheiten deines Grundstücks zu einer stimmigen Komposition zusammenzuführen.

Du beginnst, Räume zu formen – mit Übergängen, Wegen und einem natürlichen Fluss. Gestaltung bedeutet: unsichtbare Ordnung sichtbar machen.

Mini-Übung zur Raumeinteilung im Garten

  • Lege deinen Bestandsplan bereit und fixiere Transparentpapier darauf.
  • Nutze Symbole für deine liebsten archetypischen Elemente und die Funktionen, die du im Garten brauchst.
  • Verschiebe diese Symbole so lange, bis sich eine stimmige Raumaufteilung ergibt.
  • Folge deinem Gefühl und probiere aus – du kannst jederzeit alles ändern.

So wächst aus deinen Ideen Schritt für Schritt ein Garten mit Seele und Klarheit.

Im Leitfaden Intuitive Gartenplanung zeige ich dir ganz praktisch, wie du dein inneres Bild, deine Wünsche und die Gegebenheiten auf Papier bringst. Du lernst, wie du Räume bildest, Übergänge schaffst und deinen Garten als fließende Komposition entwickelst.

Damit aus dem "Irgendwie schön soll’s werden" ein durchdachter Lieblingsgarten wird – voller Seele, Sinn und Struktur.

👉 Ich schenke dir dieses Kapitel als Leseprobe aus meinem umfassenden Leitfaden Intuitive Gartenplanung. Du bekommst es als liebevoll gestaltetes PDF direkt in dein Postfach:

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Hole dir diese ausführliche Leseprobe mit praktischen Materialien - kostenlos!

👉 Ja, ich möchte die Anleitung zur Raumeinteilung im Garten kostenfrei bekommen!

Schritt 6 - Ästhetik und Stil

Übrigens – ein Garten, der die Seele berührt, ist oft ganz leise komponiert – mit Wiederholungen, Rhythmen, Blicken ins Offene und Geheimnissen zwischen den Zeilen.

„Einfachheit öffnet das Tor zur Schönheit.“

Zauberhaft wird dein Garten, wenn du das Spiel mit den Feinheiten beginnst. Es geht um Rhythmus, Spannung, Harmonie und den Ausgleich der Kräfte im Garten. Ich verrate dir hier

7 Gestaltungstricks, die deinem Garten Tiefe, Harmonie und Persönlichkeit verleihen

Diese Prinzipien helfen dir, die Details deiner Gartenidee so zu gestalten, dass dein Garten mehr wird als nur Fläche – er wird lebendig, stimmig und bekommt Persönlichkeit:

  • Konstante Elemente als roter Faden
  • Perspektiven bewusst nutzen
  • Einrahmen von Gartenansichten
  • Raumstaffelung für Tiefe
  • Punkt-Linie-Fläche als Grundbausteine
  • Rhythmus und Ordnung
  • Die Kunst des Weglassens

Schritt 7 - Umsetzung und Pflege - vom Traum zur Praxis

Dein Gartenplan liegt vor dir – und jetzt beginnt die spannende Phase: das Tun! Schritt für Schritt wächst dein Garten zu dem Ort, der deinem inneren Bild entspricht. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um Etappen, die du in deinem Tempo gehst.

🌱 In Etappen denken

Dein Garten darf wachsen – Stück für Stück, ganz nach deiner Zeit, Kraft und deinen Möglichkeiten. Kleine Schritte, die Freude machen, sind besser als großer Druck. Frage dich:

  • Was ist jetzt realistisch?
  • Wo kann ich warten oder Zwischenlösungen wählen?
  • Wie bleibe ich dran, auch wenn es langsam geht?

🌱 In dieser Reihenfolge baust du den Garten

  1. Boden modellieren: Hügel, Senken, Beete formen, Wege und Mauern anlegen.
  2. Bauteile bauen: Fundamente für Zäune, Pergola, Gartenhaus.
  3. Beete vorbereiten: Boden lockern, verbessern, mulchen.
  4. Pflanzen setzen: Erst wenn alles bereit ist, pflanzt du mit Freude.

🌱 Pflanzen entdecken und auswählen

Schaue dich in Gärtnereien und in deiner Nachbarschaft um, was gefällt dir? Probiere aus! Garten ist gestaltete Natur - und Natur ist beständiger Wandel!  Fehler gehören dazu – Pflanzen lassen sich versetzen, schneiden und teilen. So wächst du mit deinem Garten.

🌱 Pflege als Beziehung

Gartenpflege ist wie ein Geben und Nehmen. Beobachte deinen Garten, lerne seine Bedürfnisse kennen und gestalte die Pflege so, dass sie zu dir passt:

  • Wie viel Zeit hast du?
  • Welcher Pflegetyp bist du? (wildliebend, strukturiert, intuitiv…)
  • Wie kannst du Pflege vereinfachen? (z. B. Stauden statt Rasen, automatische Bewässerung)

Nachhaltig pflegen – im Einklang mit der Natur

Ein ökologisch gepflegter Garten bleibt lebendig und widerstandsfähig. Achte auf:

  • Sparsamen Wasserverbrauch
  • Vermeidung von Müll, verwende natürliche Materialien
  • Kompostieren und richtige Entsorgen
  • Natürliche Bekämpfung von Unkraut und Schädlingen
  • Schonenden Einsatz von Dünger und Bewässerung
  • Schaffe Lebensräume für nützliche Insekten

Dein Garten wird so zu einem kleinen Ökosystem, das dir Kraft schenkt und Freude macht.

Fazit – Dein Garten, dein Lebensraum

Ein Garten ist viel mehr als Erde, Pflanzen und Wege – er ist ein lebendiger Ausdruck deiner Persönlichkeit, deiner Träume und deiner Liebe zur Natur. Mit einem inneren Bild, einem durchdachten Plan und einer liebevollen Umsetzung schaffst du dir deinen ganz eigenen Rückzugsort, der mit dir wächst und sich wandelt.

Einen Garten erschaffen ist ein Prozess, kein einmaliger Akt. Schritt für Schritt, in deinem Tempo und mit Geduld wächst aus kleinen Ideen ein blühendes Paradies. Fehler sind keine Rückschläge, sondern Erfahrungen, die dich und deinen Garten reifen lassen.

Lass dich von deinem Herzen leiten, spiel mit Farben, Formen und Materialien, und pflege deinen Garten als lebendige Beziehung. So wird dein Garten zu einem Ort der Freude, der Kraft und der Ruhe – ein Spiegel deiner Seele und ein Geschenk an dich selbst.

Ich möchte dir Mut machen für den ersten Schritt und dein Vertrauen stärken, dass dein Garten dich auf wunderbare Weise begleiten wird.









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