Dich hat die Pflanzlust voll erwischt. Endlich soll gepflanzt werden! Hast du schon Pflanzen ausgesucht? Oh, du hast schon öfters was gepflanzt und es ist nichts geworden? Ich verrat dir was: Eine gelungene Bepflanzung orientiert sich an den Standortbedingungen in deinem Garten.
Die Pflanzengemeinschaft, die du in deine Beete holst, muss zum Gartenboden passen. So kann sie gesund und schön wachsen und gedeihen, blühen und fruchten.
Kennst du deinen Gartenboden?
Die Sache mit dem Humus und den Nährstoffen im Gartenboden
Hier erfährst du, wie du den pH-Wert deines Bodens herausfindest und wie du etwas über die Nährstoffe und Mineralien in deinem Boden erfährst.
und wie du sie bestimmen kannst.
Die Bestandteile deines Bodens
Lehmig? Sandig?
Hier kannst herausfinden, welche Bodenart in deinem Garten vorhanden ist.
und was die Bodenart für deine Pflanzen und Pflege bedeutet.
Die Bodenart -
Welche Bodeneigenschaften hat dein Gartenboden?
Die Bodenart hat einen großen Einfluss auf viele Eigenschaften, die ein guter Gartenboden braucht:
Alles Eigenschaften, die viel mit der Fruchtbarkeit deines Bodens, und damit z.B. deines Blumenbeetes zu tun haben. Lies hier mehr über die Bodenarten und welche wichtigen Bodeneigenschaften die jeweiligen Bodenarten haben.
Teilchen, aus denen dein Gartenboden besteht
Stell dir vor, dein Boden wäre ein Müsli. Hat dein Müsli viele gröbere Körnchen? Ist dein Müsli eher ein mehliger Frühstücksbrei? Oder ist es eine Konsistenz irgendwo zwischendrin? Die groben Körnchen im Müsli sind vergleichbar mit dem Sand im Boden, die sehr feinen mehligen Anteile sind der Ton, und was es dazwischen noch gibt, nennt man Schluff.
Bodenkundlich ausgedrückt, darfst du dir vorstellen, dass Böden durch die Verwitterung von Gesteinen der oberen Erdkruste entstehen. Die interessieren uns hier. Dann sind im Boden freilich auch noch Überreste organischer Substanzen drin - wie Blättern, Wurzeln, und Überreste tierischer Lebewesen. Über die reden wir beim Thema Humus und Nährstoffe.
Jetzt nehmen wir uns mal die anorganischen Bestandteile in deinem Gartenboden vor. Wenn du so eine Bodenprobe trocknen würdest und sieben, könntest du Folgendes finden:
Grobe Teile, wie Steine oder Wurzelstücke bleiben zuerst im Sieb hängen. Die Bestandteile des Bodens, die seine Eigenschaften im Wesentlichen ausmachen, findest du erst, wenn das Sieb nurmehr Teilchen mit 2mm Durchmesser und kleiner durchlässt: Es bleiben Sand, Schluff und Ton übrig.
Die Bodenkundler geben den diversen Mischungen aus Sand, Schluff und Ton verschiedene Bezeichnungen. (Lehmiger Sand, sandiger Schluff, stark sandiger Lehm, lehmiger, Schluff, sandiger Lehm, schluffiger Lehm, schluffig-toniger Lehm). Ok. Interessant im Garten ist einfach nur: Wenn ein einigermaßen ausgewogenes Verhältnis zwischen den drei Bestandteilen Sand, Schluff und Ton vorliegt, nennen wir diesen Boden LEHM.
In diesem Dreicek hier siehst du: wo Sand, Schluff und Lehm je zu etwa gleichen Teilen - mehr oder weniger - drin sind im Boden, hast du Lehm!
Mit Ton, Schluff und Sand hast du den Boden in der Hand
Sand
Sandböden haben große Hohlräume zwischen den einzelnen Sandkörnchen. Hier versickert Wasser sehr schnell. Nährstoffe werden leicht in die Tiefe abgespült. Solche Böden sind tendenziell mager und trocken. Denn mit dem Wasser fließen die Nährstoffe nach unten ab. Sie trocknen schnell aus. Dafür werden sie schnell warm nach dem Winter. Stauden auf diesen Böden können schneller in den Frühling starten. Luft kann gut in den Boden rein und Wurzeln haben es leicht durchzukommen. Und du als Gärtner hast es leicht, wenn du graben möchtest.
Sand im Bodengemisch sorgt für
Nachteil:
Schluff
Reine Schluffböden kommen fast gar nicht vor. Jedoch in allen sogenannten bindigen Böden ist Schluff enthalten. Da die Korngrößen von Schluff schon sehr klein sind, hält er Wasser gut, das Wasser fließt nicht gleich nach unten ab. Nährstoffe und Wasser bleiben länger für Pflanzen verfügbar. Schluffige Böden sind fruchtbare Böden.
Schluff im Boden sorgt für
Ton
Hast du schon mal in der Küche Mehl mit Wasser vermischt und danach deine Schüssel nicht gleich sauber abgespült? Pappt wie Beton, sobald es trocknet. Und schmiert, solange es mit Wasser aufgeweicht ist.
In tonigen Böden sind infolge der extrem kleinen Korngröße der Bodenteilchen die Hohlräume sozusagen verpappt. Daher sind tonige Böden bei Trockenheit steinhart, schrumpfen, bekommen Risse. Tonige Böden nehmen nach dem Trockenfallen Wasser schwer und langsam wieder auf. Regenwasser fleißt erst mal einfach oberflächlich ab. Wenn sie einmal wieder vollgesogen sind, rutscht du auf ihnen aus, da sie sehr glitschig werden im feuchten Zustand. Sobald tonige Böden Wasser aufgenommen haben, können sie es gut speichern. Tonige Böden sind nährstoffreich.
Zur Bearbeitung von tonigen Böden muss man den geeigneten Zustand zwischen bockhart und glitschig erwischen, darum haben sie in der Landwirtschaft den Spitznamen „Minutenböden“ – weil du die Minute zwischen zu trocken und zu nass erwischen musst zur Bearbeitung.
Schwere lehmige Böden leiden besonders unter Baugeschehen, sie werden stark verdichtet. Dann sind sie nur noch schwer durchwurzelbar und Wasser staut sich. Es bilden sich Pfützen. Schwere Böden sind weniger gut durchlüftet. Nach dem Winter dauert es länger, bis sie sich erwärmt haben.
Ton im Boden sorgt für
Nachteil:
Lehm - das ausgewogene Gemisch
Lehmböden sind in der regel fruchtbar und gut bearbeitbar. In Lehmböden kommen die drei Bestandteile eines Bodens - Sand, Schluff, Ton - in einer mehr oder weniger ausgewogenen Mischung vor. Je nachdem, zu welchem Spitz im Dreieck der Bodenanteile dein Lehmboden tendiert, kippt die Ausgewogenheit in Richtung sandig, knuffig schluffig oder tonig.
Bodeneigenschaften
Bei der Pflanzenauswahl und der späteren Bodenpflege sind für uns einige Bodeneigenschaften wichtig:
Je nachdem, ob gröbere Bestandteile (Sand, Kiese) oder feinere (Schluff, Ton) in der Mischung überwiegen, nehmen diese Bodeneigenschaften zu oder ab. So nimmt die Durchlässigkeit für Wasser beispeilsweise ab, je mehr Ton in deinem Gartenboden drin ist. Andererseits nimmt der Anteil an verfügbaren Nährstoffen im Boden ab, je sandiger er ist.
Sandige Böden halten Wasser und Nährstoffe schlecht. Lehmige Böden mit hohem Tonanteil wiederum sind so dicht, dass die Durchlüftung schlecht ist, Staunässe entstehen kann und bei Trockenheit der Boden so hart wird, dass an eine Bearbeitung nicht zu denken ist. Dafür sind Nährstoffe im Boden gut verfügbar für die Pflanzen.
Wir haben ja nicht den Wunschboden in unseren Gärten vorliegen, sondern den Boden, der nunmal da ist. Wenn wir wissen, welcher Art dieser Boden ist können wir mit Pflanzauswahl und Pflege drauf reagieren und Freude an unseren Pflanzen haben!
Bodenart - Bodentyp, was ist der Unterschied?
Nur am Rand: Meistens werden die Wörter "Bodenart" und "Bodentyp" gleichbedeutend verwenden. Das stimmt nicht ganz. Hier in diesem Artikel und im Garten interessiert uns die Bodenart. Denn sie bezeichnet jene Schicht im Boden, in der sich die Wurzeln unserer Gartenpflanzen in der Hauptsache entwickeln.
Ein Bodenkundler würde wohl sagen: "Aha, du denkst also nur an den A-Horizont! Nicht sehr tiefschürfend". Mmmh. Ja, ich geb´s zu. Da hat er recht. ich grabe nur etwa bis 30 cm Tiefe. Mehr musst auch du grad mal nicht berücksichtigen, wenn du passende Pflanzen für deinen Gartenboden finden willst.
Der Bodenkundler ist ein lustiger Typ. Er hat den Böden spacige Namen gegeben: Pseudogley, Parabraunerde, Ranker, Podsol, Gley, Rigosol usw. Bevor er den Boden taufen kann, buddelt er ein Riesenloch. Mannshoch oder tiefer. Er forscht über die ganz alte Entwicklungsgeschichte des Untergrundes, die verschiedenen Schichten unter der Vegetationsschicht bis (naja fast) zum Erdmittelpunkt. Dann kann er den Bodentyp erst richtig beschreiben. Bzw. was du infolge von abertausend Jahren Bodenentwicklung heute genau vorfindest. Sehr spannend. Nur: musst du jetzt nicht gleich checken, wenn du in der obersten Bodenschicht passende Pflanzen aussuchen willst.
Ers reicht erstmal, wenn du deine Bodenart kennst und etwas über das Nährstoffangebot in deinem Boden erfährst.
Humus, pH-Wert und Nährstoffe - Bodenwerte analysieren
Wir wollen herausfinden, ob im Boden überhaupt die Nährstoffe drin sind, die unsere Pflanzen brauchen. Oder jene Pflanzen aussuchen, die das vorhandene Nährstoffangebot mögen - oder aushalten.
Vom draufschauen werden wir da nicht schlau. Jetzt müssen wir messen. Fortgeschrittene Gartenkenner werden vielleicht die eine oder andere „Zeigerart“ kennen, die auf eine Überdüngung hinweisen könnte. Die beste Auskunft über den Zustand deines Bodens in Bezug auf die vorhandenen Nährstoffe erreichst du aber sicherlich über eine Bodenprobe. Du kannst das grob selber machen oder noch besser: eine Bodenprobe im Labor untersuchen lassen. Und so geht´s:
Die Bodenprobe nehmen
Der richtige Zeitpunkt fürs Entnehmen einer Bodenprobe
Der beste Zeitpunkt für die Entnahme der Bodenprobe ist im Spätherbst, jedenfalls vor dem Frost. Die Probenahme ist auch im Erstfrühling möglich, ab dem Zeitpunkt, nachdem der Frost aus dem Boden gewichen ist. Ich empfehle dir aber, die Probe im Herbst zu nehmen, falls du zeitnah ein Laborergebnis erfahren möchtest. Denn im Frühling ist Hochbetrieb in den Laboren und du musst wahrscheinlich lange auf dein Ergebnis warten.
Freilich nimmst du keine Bodenprobe, wenn der Boden völlig triefnass ist, oder nachdem du gerade gedüngt hattest. Das würde ein verfälschstes Ergenis bringen.
Die Bodenprobe richtig entnehmen
In dem Gartenteil, in dem du den Zustand deines Bodens wissen willst, nimmst du die Proben. Mindestens 3 über die Fläche verteilt. Besser mehr. Je mehr Probestellen du nimmst, ein desto ausgewogeneres Gesamtergebnis bekommst du. Die Bodenverhältnisse können auch auf kleiner Fläche schwanken. Mit einer Mischprobe aus verschiedenen Ecken deiner Probefläche erhältst du eine Aussage, die im Mittel auf deine Gartenfläche zutrifft. Je mehr Proben von verschiedenen Stellen du nimmst, desto besser.
Und so geht´s:
Hole dir deinen Spaten. Grabe ein Loch. Hole die Bodenprobe aus der Tiefe, in der die Wurzeln deiner Pflanzen sind. Im Rasen wäre das bei etwa 10 cm. Auf Beetflächen oder im Gemüsegarten stichst du mit dem Spaten etwa spatentief (20 bis 30 cm). Mache ein Grube in der Tiefe, die für deine Probenahme richtig ist. Für Gehölze brauchst du auch nicht tiefer graben als 30 cm. Die Feinwurzeln der meisten Gartengehölze befinden sich zum großen Teil auch in dieser Tiefe.
Die zu verwendende Probe gewinnst du nun, indem du nochmal senkrecht von der Oberfläche nach unten am Rand des Spatenloches ein Scheibchen Boden abstichst von der Grubenwand. Alternativ kannst du mit dem Handschäufelchen an einer Seitenwand der Bodengrube von unten nach oben Erde abschaben. Etwaiger Rasen oder Pflanzenreste von der Oberfläche kommen weg. Die genommene Bodenprobe kippst du in einen bereitgestellten Eimer. So machst du es an mindestens 3 über deine Gartenfläche verteilten Stellen.
Kommt dir gleich ein Regenwurm entgegen: freu dich! Aber lasse diesen wertvollen Gartenmitarbeiter in deinem Garten, der wird nicht ins Labor mitgeschickt.
Probenahme mit dem Bohrstab
Falls du einen Bohrstab hast oder ausleihen kannst: damit gelingt die Probenahme auch. Du drückst den Bohrstab bis zur gewünschten Tiefe (10 cm bei Rasen, 30 cm bei anderen Flächen) in den Boden. Du drehst den Stab, sodass sich der Schlitz in der Bohrstange mit Erde auffüllt. Dann ziehst du den Bohrstab wieder raus.
Die Probe gibst du in einen bereitstehenden Eimer. Auch diese Art der Probenahme wiederholst du an mehreren Stellen deiner Gartenfläche.
Die Bodenprobe abfüllen
Mische die Proben in deinem Eimer gut durch.
Fülle etwa 250 g bis 500 g deiner Probemischung aus mindestens 3 Probenahmen in einen Plastikbeutel. Bezeichne die Probe eindeutig, indem du sie gut mit einem wasserfesten Stift beschriftest, und zwar mit Ort der Probeentnahme und Datum.
Jetzt sendest du die Bodenprobe ins Labor oder testest mit einem im Handel erhältlichen Test-Set selbst.
Welche Bodenwerte kann ich selbst testen und wofür brauche ich das Labor?
Die Investition in eine professionelle Bodenanalyse aus dem Labor spart dir Arbeit und kann sich rentieren: Du bekommst eine Aussage über die aktuell in deinem Boden vorhandenen Nährstoffgehalte. Und du bekommst eine Dünge-Empfehlung. So kannst du gezielt düngen und verpulverst kein Geld in unnötigen Düngemitteleinsatz. Mit Phosphor und Kalium sind die meisten Gartenböden ohnehin überversorgt. Noch besser: Di weißt hinterher, welche Pflanzen zu deinem spezifischen Boden passen werden! Das erspart dir Geld, denn du brauchst nicht ins blaue hinein Dünger ausbringen, der am Ende deinen Boden vielleicht ohnehin überdüngt oder direkt im Grundwasser landet.
PH-Wert und Nitratwert selbst testen
Was du allerdingst für die Zwecke im Hausgarten selbst testen solltest, sind der Ph-Wert und der Nitratgehalt. Beim Transport verändern sich Feuchte und Temperatur des Bodens. Diese beiden Werte sind im Labor dann nicht mehr zuverlässig messbar, wenn du - wie für den Hausgarten üblich - die Probe mit der Post im Kuvert verschickst.
Im Handel gibt es unterschiedliche Sets, die du dir beschaffen und diese Werte damit bestimmen kannst. Suche nach Stichwörtern wie " pH / Nitrat Boden Test-Kit" oder "Nitrat-Teststäbchen". Wie´s geht steht dann detailliert in der Anleitung deines Testproduktes.
Was kostet eine Bodenanalyse?
Eine für Zwecke des Gartens ausreichende Laboranalyse deines Gartenbodens kostet ab € 25,00. Inbegriffen in der Analyse sind Aussagen zu
Du kannst für einen Aufpreis auch aufwendigere Analsyen machen lassen, dann erfährst du auch noch was über Stickstoff und Spurenelemente sowie Schwermetalle.
Wo eine Bodenanalyse machen lassen?
Eine Liste von Laboren, die solche Bodenanalysen durchführen findest du auf der Seite der Bayerischen Landesanstalt für Wein und Gartenbau - zur Liste der Bodenuntersuchungslabore.
Was dir die Analyse-Ergebnisse der Bodenprobe sagen
pH-Wert - ist dein Boden sauer oder kalkig?
Der Säuregrad im Boden wird mit dem pH-Wert ausgedrückt. Er nimmt Einfluss auf eine gesunde Entwicklung deiner Pflanzen. Oder andersrum gesagt: Deine Pflanzenauswahl darf zum Säuregehalt in deinem Boden passen. Die meisten pflanzen mommen mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7 ganz gut zurecht.
Der pH-Wert sagt dir, ob dein Gartenboden sauer oder basisch ist. Das bedeutet wiederum: ob viele oder wenige positiv geladene Wasserstoffionen (H+-Ionen) in der Bodenlösung rumschwimmen. Je mehr von diesen Wasserstoffionen, desto sauerer ist die Bodenlösung. Wenn du einen niedrigen ph-Wert testest, dann sind viele Wasserstoffionen in deinem Boden drin.
Was beeinflusst der pH-Wert eigentlich?
Zum Glück gibts für saure, neutrale und basische Böden jeweils pflanzen, die das mögen. Wenn du den pH-Wert bestimmt hats, dann hast du folgenden Boden:
Befindet sich der Wert deines Gartenbodens zwischen 5,5 und 7,2 ist alles in Ordnung.
Manche Pflanzen mögen es allerdings ausdrücklich sauer. Moorböden haben schon mal pH-Werte von um die pH 4. Pflanzen, die von Natur aus aus solchen Habitaten wie Mooren stammen, mögen es so sauer. z.B. Kultur-Heidelbeeren und Rhododendren, auch Hortensien. Moorbeetpflanzen können Spurenelemente wie Eisen nur aufnehmen, wenn eben dieser saure pH-Wert vorliegt. Ansonsten entwickeln sie z.B. Eisenmangel und werden - wie man sagt - chlorotisch (dann zeigen die gelbe Blätter). Und das, obwohl im Boden Eisen drin ist. Den sie aber nicht verstoffwechseln können.
Darum säuert man den Boden von z.B. Rhododendren- oder Hortensienbeeten an, sodass sie eben Nährstoffe aufnehmen können.
Wenn dein Boden zu sauer ist, kannst du durch Gabe von Calcium entsäuern helfen. Zuvorderst rate ich dir allerdings dazu, deine Pflanzenauswahl an den Boden anzupassen.
Stickstoff
An der Konzentration von Nitrat oder Nitrit kennst du gleich, ob zu viel künstlicher Dünger in deinen Boden geraten ist. Hast du zu viel davon im Boden, darfst du deutlich weniger düngen. Überschüssige Nährstoffe können zu umweltbelastenden Auswaschungen ins Grundwasser führen.
Organischer Kohlenstoff (C org.)
Hier geht´s um den Humusgehalt im Boden. Der Anteil an organischem Kohlenstoff zeigt, wie humusreich der Boden ist. Die Kohlenstoffverbindungen stammen aus den Zersetzungsprozessen abgestorbener Tiere und Pflanzen. Der Gehalt an C org. lässt Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit und Nährstoffverfügbarkeit deines Bodens zu. Ein hoher Anteil an organischem Kohlenstoff bedeutet eine gute Nährstoffversorgung für deine Pflanzen.
C/N-Verhältnis
Das Verhältnis zwischen dem vorgenannten organischen Kohlenstoff und Stickstoff muss allerdings auch passen. Gut ist ein Verhältnis von Kohlenstoff C zu Stickstoff N zwischen 8 : 1 bis 20:1.
Phosphor (P205) und Kalium (K20)
Fehlt Phosphor, können Pflanzen ein Problem bei der Produktion ihrer oberirdischen Pflanzenmasse bekommen. Auch Mangel an Kalium bewirkt Wachstumsstörungen.
Viel hilft aber nicht viel: Kalium muss im Organismus der Pflanze in einem ausgewogenen Verhältnis zu Magnesium und Calcium vorhanden sein. Zu viel Kalium blockiert die Aufnahme der anderen Mineralien.
Ist zu viel Phosphor im Boden, kann dieser in Gewässer ausgeschwemmt werden, was zur Überdüngung unserer Landschaften und Algenblüten in Gewässern führt.
An Phosphor und Kalium besteht in der Regel kein Mangel in mitteleuropäischen Böden.
Magnesium (MgO)
Magnesiummangel zeigt sich an der Aufhellung der alten Blätter und an von der Spitze her absterbenden Blättern. Magnesiummangel kann aber auch durch ein Überangebot an anderen Mineralstoffen wie Kalium, Calcium oder Mangan verursacht werden.
Spurenelemente
Werden in sehr geringen Mengen benötigt, auch wenn sie für die Pflanzenentwicklung essentiell sind. Zu diesen Spurenelementen zählen Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu), Natrium (Na), Bor (B), Molybdän (Mo) und Schwefel (S). Normalerweise hast du im Kompost genügend Spurenelemente drin. Spurenelemente zu düngen macht nur bei einem konkreten getesteten Mangel Sinn und ist selten nötig.
Schwermetalle
Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Nickel, Chrom, Quecksilber führen bei Mensch und Tier zu Stoffwechselstörungen. Pflanzen nehmen sie auf und lagern sie ein. Daher ist der Schwermetallgehalt im Boden für dich interessant, falls du essbare Pflanzen anbaust und diese verzehren möchtest.
Boden "verbessern"
Die besten Bodenverbesserer sind die Bodenlebewesen. Wenn es den Bodenmikroorganismen gut geht, dann arbeiten sie fleißig und du gewinnst fruchtbaren Humus. Ein sandiger Boden mit wenig Humus ist deshalb mitnichten "ungesund" - er ist halt nährstoffarm. Was völlig naturgemäß und in Ordnung ist. Du solltest halt nur deine Pflanzenauswahl drauf abstimmen.
Oder eben für Humusaufbau sorgen.
Und das geht so:
Was kannst du tun zur Bodenverbesserung schwerer tonhaltiger Böden?
Was kannst du tun zur Bodenverbesserung leichter Böden?
Düngen auf sandigen Böden
Mineralischer Dünger wird in der Düngemittelindustrie so aufbereitet, dass er in sofort für die Pflanz verfügbarer Form ausgebracht wird. Mineralischer Dünger ist also sofort pflanzenverfügbar. Der Nachteil ist aber: er kann schnell ausgewaschen werden. Und diese Gefahr ist in sandigen Böden am größten.
Dünge daher auf sandigen Böden mit mineralischen Düngern sehr sparsam. Sonst Lieber öfter und sehr wenig mit mineralischen Düngern düngen.
Besser ist, du düngst mit organischem Dünger. Das sind Kompost, Hornmehl oder Hornspäne. Du kannst natürlich auf eine Pflanzengemeinschaft auswählen für deinen Garten, die karge Standorte bevorzugen. Dann bist du die Sorge mit dem Düngen los.
Organische Dünger wie Hornspäne müssen erst von den Mikroorganismen des Bodens aufgeschlossen werden. Das passiert nach und nach und somit sind die Nährstoffe auch über einen längeren Zeitraum für deine Pflanzen zur Verfügung. Hornspäne und Hornmehl sind zudem gut im garten, weil diese Stoffe in der Hauptsache Stickstoff freigeben und sehr wenig Phosphate und Kalium enthalten.
Kompost aufbringen
Kompost oder Komposterde kannst du im Frühjahr aufbringen. Im Erstfrühling bringst du reifen Kompost pro m² auf deine Pflanzbeete auf.
- 2 oder 3 kg pro m² auf lehmige Böden
- bis zu 10 kg/ m² auf sandige Böden.
Du brauchst das Material nicht weiter einarbeiten. Das erledigen die Bodenlebewesen schon von alleine. Insbesondere der Regenwurm wird dir dabei fleißig helfen.
Boden abdecken
Achte drauf, dass du möglichst wenig Boden unbedeckt, das heißt offen liegen lässt. Insbesondere über den Winter. Mulche stets mit geeignetem Material!
Welches Material sich zum Mulchen eignet erzähle ich dir demnächst in einem eigenen Artikel. Bis dahin kannst du ja gern schon mal hier schauen:
Ausgabe Februar 2023 der "Waldumschau". Scrolle zu Seite 11. Die anderen meiner Artikel zur Waldumschau in 2023 findest du hier im Archiv der Waldumschau.