Gartenteich pflegen – So bleibt er schön und gesund

Gartenteich pflegen – So bleibt er schön und gesund

Barbara Rainer
von Barbara Rainer
13. Mai 2025

Ein Gartenteich ist wie ein kleines Paradies im eigenen Garten – ein Ort der Ruhe, voller Leben und natürlicher Schönheit. Damit dieses Biotop jedoch nicht verwildert oder gar verschwindet, braucht es ein wenig Aufmerksamkeit und Pflege. Keine Sorge, mit ein paar einfachen Handgriffen bleibt dein Teich ein echter Hingucker!

Warum verlandet der Gartenteich?

Vielleicht hast du es schon bemerkt: Die Seerosen breiten sich aus, Gräser schieben sich vom Ufer in die Mitte, und der Wasserspiegel sinkt. Das ist kein Zufall, sondern ein natürlicher Prozess. Ohne Pflege neigt ein Teich dazu, zu verlanden – er wird langsam zum Sumpf und schließlich zu festem Boden. Besonders wenn Fische im Spiel sind, steigt der Nährstoffgehalt, was das Pflanzenwachstum zusätzlich ankurbelt.

Ursachen für eine schnelle Verlandung des Gartenteichs

Ein naturnaher Teich ist ein lebendiges System – aber auch ein empfindliches. Wenn du ihn sich selbst überlässt, wird er sich mit der Zeit verändern. Er strebt in Richtung Verlandung – von der offenen Wasserfläche zum Feuchtbiotop, dann zum Sumpf, irgendwann zu Wiese und schließlich zu Wald. Ob das langsam oder ziemlich zügig geschieht, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Die Gewässergröße: Kleine Teiche verlanden schneller als große, weil jedes Blatt und jeder Grashalm mehr Gewicht hat im kleinen Ökosystem.
  • Die Wassertiefe: Flache Teiche erwärmen sich schneller, was das Pflanzenwachstum ankurbelt – und gleichzeitig können Uferpflanzen einfacher in die Mitte vorrücken.
  • Übermäßiger Pflanzenwuchs: Zu viele Pflanzen können den Teich beschatten, sodass unter Wasser das Leben schwerer wird – weniger Licht, weniger Sauerstoff.
  • Die Besonnung: Volle Sonne begünstigt Algenwachstum, zu viel Schatten hemmt manche Pflanzen. Ideal ist ein Mittelweg – etwa 6 bis 8 Stunden Sonne täglich.
  • Badegäste: Ob Hunde, Vögel oder Menschen – wer den Teich besucht, bringt auch Nährstoffe mit: Erde an den Pfoten, Hautcreme, Hinterlassenschaften…
  • Fehlende Filtertechnik: Gerade bei Fischbesatz ist ein guter Filter Gold wert. Er hält den Nährstoffgehalt im Gleichgewicht. Ohne Technik verlandet der Teich deutlich schneller.

✨ Die gute Nachricht: Du kannst gegensteuern. Mit ein paar Maßnahmen hältst du deinen Gartenteich vital und wunderschön.

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Bei der Planung beginnt’s: Vorbeugen statt Sanieren

Schon bei der Anlage eines Teichs lässt sich mit Weitsicht vorbeugen. Denn wie gut ein Teich „funktioniert“, zeigt sich oft erst nach ein paar Jahren. Diese Punkte helfen dir beim Start:

  • Pflanzen mit Maß und Ziel: Setze lieber punktuell Pflanzen ein und achte auf die richtige Mischung – Schwimmblattpflanzen, Unterwasserpflanzen und solche fürs Ufer. 
  • Pflanzdichte: Weniger ist oft mehr. Zu viele Pflanzen fördern die Verlandung.
  • Pflanzzeit: Frühling ist ideal, aber auch der frühe Herbst eignet sich gut.
  • Nährstoffarmes Substrat: Weniger ist mehr. Das gilt auch fürs Substrat – nährstoffarmes Substrat verhindert, dass gleich alles ins Kraut schießt.
  • Ufergestaltung durchdacht: Mit einer Kapillarsperre oder einer stabilen Uferkante kannst du verhindern, dass umliegende Gräser und Stauden munter in den Teich wandern.
  • Halbschattiger Standort: Das ist oft das Beste – nicht zu heiß, nicht zu dunkel. So gedeihen Pflanzen gut, Algen haben es schwerer, und die Tiere fühlen sich wohl.

Teichpflege in 5 Schritten

Ein bisschen Kümmern reicht oft schon – es muss kein Großputz sein. Wichtig ist das richtige Maß und ein liebevoller Blick.

1. Wasserqualität beobachten

Ein klarer, lebendiger Teich riecht frisch und fühlt sich „richtig“ an. Wenn du magst, kannst du den pH-Wert und Nitratgehalt messen – musst du aber nicht zwingend. Schon dein Auge und deine Nase verraten dir viel. Wasserpflanzen wie Wasserpest, Hornblatt oder Laichkraut sorgen ganz nebenbei für gutes Wasserklima.

2. Laub und Schlamm reduzieren

Im Herbst fällt viel Laub. Wenn es im Teich liegenbleibt, zersetzt es sich – und bringt Nährstoffe ins Wasser, die Algen lieben. Hol das Laub regelmäßig raus. Im Frühjahr oder bei Bedarf kannst du auch mit einem Teichsauger den Bodenschlamm reduzieren.

3. Algenwachstum kontrollieren

Im Frühling kann es zu einem natürlichen Anstieg des Algenwachstums kommen, wenn die Temperaturen steigen und die Sonneneinstrahlung zunimmt. Das ist ganz normal. Wenn das Algenwachstum jedoch zu stark wird, kann das auf einen zu hohen Nährstoffgehalt im Wasser hinweisen. In diesem Fall solltest du:

  • Den Zufluss deines Teiches auf Nährstoffbelastungen überprüfen
  • Algen regelmäßig absammeln
  • Fadenalgen laufend entfernen, solange sie noch grün sind.
  • Unterwasserpflanzen fördern, die den Algen Nährstoffe entziehen und Suaerstoff ins Gewässer bringen.
  • Kurzfristige Notmaßnahme: Ein UV-Klärer kann bei starkem Algenbefall Wunder wirken.

Fische sind Algenförderer - ihre Ausscheidungen und das Fischfutter entlassen viele Nährstoffe ins Wasser - Algenwachstum musst du hier mit abgestimmter Filtertechnik begegnen.

4. Pflanzen zurückschneiden

Schneide Verblühtes zurück, teile zu üppig gewordene Pflanzen – und gib dem Licht wieder Raum. Im Spätherbst ist der beste Zeitpunkt für größere Pflegemaßnahmen, da viele Tiere und Pflanzen ihren Lebenszyklus schon heruntergefahren haben und so wenig gestört werden.

5. Uferzone im Blick behalten

Gräser, Farne, Stauden – sie wandern gerne Richtung Wasser. Halte die Uferzone frei von wuchernden Pflanzen. Das verhindert, dass sie sich in den Teich ausbreiten und die Kapillarsperre zwischen Wasser und Landteil überwinden.

Lies hier mehr über die richtige Auswahl deiner Teichpflanzen!

Die Wasserqualität überwachen - für Fortgeschrittene

Die chemisch/physikalischen Werte des Wassers spielen sich im eingewachsenen Gartenteich ein. Wenn du jedoch in großen Mengen Wasser auffüllst, kannst du das Gleichgewicht und die Parameter im Teichwasser durcheinander bringen und das Gleichgewicht stören. Es können pH-Wert, Wasserhärte und andere Faktoren des eingelassenen Wassers die Wasserqualität verändern.

So förderst du eine stabile und gute Wasserqualität:

  • Nährstoffeintrag beim Wasser Nachfüllen vermeiden: Prüfe, ob das Wasser, das du in den Teich einleitest, bereits hohe Nährstoffkonzentrationen enthält. Ggf. kannst du hier eine wesentliche Quelle von Nährstoffeintrag in deinen Gartenteich ausfindig machen.
  • Fische richtig füttern: Übermäßige Fütterung erhöht die Nährstoffkonzentration. Nutze eine Filteranlage, falls du Fische im Gartenteich haben möchtest, um die Ausscheidungen der Fische zu filtern. Eine effektive Filtertechnik hilft, die Nährstoffeinträge ins Wasser durch die Fische zu begrenzen.
  • Kontrolle des pH-Wertes im Gartenteich: Der pH-Wert soll im Gartenteich zwischen 6,8 und 8 liegen.
  • Die Wasserhärte im Gartenteich liegt am besten zwischen über 5 bis 15 dH (Grad deutscher Härte).


Wenn der Wasserspiegel im Gartenteich sinkt

Im Sommer ist es ganz normal, dass der Wasserspiegel im Gartenteich um 2 bis 3 cm schwankt. Das ist auf die natürlich erhöhte Verdunstung zurückzuführen. Außerdem verbrauchen die Pflanzen in der Sommerhitze mehr Wasser.

Ein sinkender Wasserspiegel kann aber auch auf andere Probleme hinweisen. Kontrolliere bitte, ob dein Teich baulich noch in Ordnung ist:

  • Schäden an der Teichfolie: Überprüfe die Teichfolie in Höhe des Wasserspiegels auf einen Schaden. Säubere die Folie und flicke sie gegebenenfalls.
  • Teichfolie porös: Ist die Folie generell porös, bleibt nur eine Erneuerung der Folie übrig.
  • Mangelhafte Kapillarsperre: Der Begriff „Kapillarsperre“ bezeichnet die Trennung des Wasserkörpers im Teich vom umgebenden Landteil deines Gartens. Am Rand des Teiches muss baulich gewährleistet ist, dass die haarfeinen Hohlräume im Boden außerhalb des Teiches kein Wasser aus dem Teich ansaugen. Umgekehrt darf kein Wasser aus dem Teich in die Umgebung austreten können, z.B. durch Pflanzen, die über die Sperre hinauswachsen.

Wenn der Teich schon zugewuchert ist…

Keine Sorge. Auch ein verlandeter Teich lässt sich wieder ins Gleichgewicht bringen.

  • Pflanzen gezielt entnehmen: Hol dir Hilfe, wenn nötig – aber arbeite achtsam. Ziehe wuchernde Pflanzen vorsichtig heraus. Achte dabei darauf, die Teichfolie nicht zu beschädigen.
  • Neu bepflanzen: Setze die Pflanzen in Pflanzkörbe. So lassen sie sich besser kontrollieren und überwuchern nicht gleich wieder alles.
  • Nährstoffzufuhr reduzieren: Verzichte auf Dünger und auf Fische in deinem Gartenteich.

Fazit: Ein lebendiger Teich braucht dein Auge – nicht deine Kontrolle

Ein Gartenteich darf wild sein, lebendig, eigenwillig. Aber er braucht dich – dein Auge, deine Hand, deinen liebevollen Blick. Mit ein paar gezielten Pflegeschritten im Jahr bleibt er ein Ort der Freude und Lebendigkeit.


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