Das natürliche Paradies

Wie du deinen Garten einteilst und welche Formen und Farben deinen Garten ausmachen

Du willst die Natur in deinem Garten spielen lassen. Darum steht am Anfang deiner Gestaltungen, dass du sehr genau beobachtest, welche Voraussetzungen dein Stück Land bietet. Du kennst dein Land - die Qualität deines Bodens, du weißt, wo zu welcher Jahreszeit die Sonne hinfällt und wo schattige Bereiche sein werden. Du kennst die Feuchteverhältnisse und weißt, wo feuchte Senken vorhanden sind und welche Stellen leichter trockenfallen. 

Du veränderst deine Geländeverhältnisse lieber nicht. Erdbewegungen machst du, um vorhandene kleinklimatische Vorzüge in deinem Garten zu verbessern. Gärtner wie du einer bist, haben wahrscheinlich die Permakultur erfunden.

Wenn du baust, dann in freien, geschwungenen Verläufen, die natürlich wirken. Vielmehr, du möchtest nicht natürlich wirken, du möchtest Natur sein.

Farbe

Ein Farbkonzept ist nicht unbedingt dein erster Gedanke. Du freust dich über alles was lebt und blüht und gedeiht. Alle Farben der Natur kommen in deinem Garten vor.

Wieviel Raum du der Natur in deinem Garten gibst

Du gibst der Natur allen Raum. Dein Garten soll Natur sein. Du möchtest mittedrin sein und mit der Natur eins werden.

Du beobachtest die natürlichen Gegebenheiten äußerst genau und bewahrst, was ist. Du siehst die winzigste Wildbiene und schützt den Halm, in den sie sich eingenistet hat. Du erwartest jede Entwicklung mit Spannung und Vorfreude. Dein Garten beherbergt so viele Lebewesen, wie nur möglich - Insekten und alle möglichen anderen Tiere. Du sorgst für Unterschlupf und schaffst Strukturen, sodass sie auch kommen. Wahrscheinlich kennst du sie beim Namen.

Du weißt, dass unsere Naturbeherrschung Grenzen hat und lebst lieber mit ihr als gegen die Natur. Du erlebst dich wie eins mit dem Garten. Du entdeckst jeden Tag ein neues Wunder.

Einen Baum fällen? Geht gar nicht. Du lebst mit dem Baum, bis er fällt, dann darf er als Totholz bleiben.

Wenn Schädlinge sich das ihre holen in deinem Garten: du lässt ihnen ihr Teil. Wenn ein Unwetter einen großen Ast abreißt, lässt du ihn liegen und beobachtest, welche Insekten das Totholz besiedeln. Oder du baust eine Bank draus.

Du beobachtest jede Veränderung in deinem Garten mit Hingabe und lässt es erst mal geschehen.

Wie du deinen Garten pflegst

Du müsstest nicht viel Pflegearbeit leisten in deinem Garten. Die Natur nimmt ihren Lauf auch ohne dich. Dein Interesse für die natürlichen Vorgänge in deinem Garten ist allerdings so hoch, dass du unentwegt mit ihm befasst bist. So tust du da und dort bedachte Handgriffe und merkst gar nicht, dass dabei die Gartenarbeit in deiner bewahrenden Art und Weise wie von alleine geschehen ist.

Unkrautzupfen gehört nicht in deinen Plan. Unkräuter gibts an und für sich nicht für dich. Du schaust erst mal, ob eine neue Pflanze, die da keimt, nicht bleiben kann, immerhin könnte sie ja schön, nützlich für den Kreislauf der Natur oder sogar für dich schmackhaft sein. An Brennnesseln entwickeln sich Tagpfauenaugen. Na eben. Du weißt sowas und lässt sie stehen. Du beobachtest und greifst nur sanft ein.

Worauf du achtest: dass nicht ein paar wenige Arten im laufe der Zeit die Herrschaft über dein schönes wildes Paradies übernehmen und die Vielfalt verloren geht. Wenn eine Pflanze überhand nimmt, greifst du moderierend ein.

Gärtner in natürlichen Paradieses wissen übrigens, was man alles im Garten und in freier Wildbahn verzehren kann, kennen die ungewöhnlichsten rezepte, wissen, wie man Giersch aufessen kann statt ihn zu vergiften und würden unter freiem Himmel keinen Hunger leiden.

Was die wahre Quelle deiner Freude im Garten ist

Du gärtnerst, weil dich die Natur fasziniert, weil du sie bewahren möchtest und dich selbst als Teil der Natur erlebst. Du möchtest der Natur in deinem Garten eine Heimat geben.

Wenn du dann eines schönen Tages diese seltene Wildbiene an deiner wilden Möhre gesehen hast, bist du voller Glück. Und Glück durchströmt dich ohne hin, kaum, dass du in deinen Garten eintauchst. Denn du beherrscht die Kunst des Lauschens: dem Vogelgezwitscher: Glück! Dem Säuseln des Windes in deinem Gras: Glück! Den Schwalbenschwanz an deinem Fenchel ertappt: ein Glück!

Du bist die sanfte Gärtner:in des Glücks.

Wie du Wasser in deinen Garten bringst

Wasser, das von Natur aus da ist, fasst du liebevoll. Ist eine Quelle auf deinem Grundstück, dann achtest du darauf, dass sie geschützt wird und rein bleibt. Wasserläufe haben immer einen natürlichen Verlauf in deinem Garten.

Vielleicht baust du ein großes Wasser? Dann bestimmt, um Pflanzen und Tieren eine Heimat zu geben, die ans Wasser gebunden leben. Dein Teich ist ein Biotop, in das auch du mal eintauchen kannst. Du verbringst Zeit (voll Glück und Neugier) an deinem Wasser und beobachtest, was alles für Lebewesen zu Besuch kommen. Und hoffentlich auch hier dauerhaft Quartier nehmen!

Welche Pflanzen in deinen Garten passen

In deinem Garten darf wachsen, was eben da ist, aufkeimt, sich ansiedelt. Du mischst Pflanzen darunter, die du ergänzen magst. Zier- und Nutzpflanzen mischst du. Gärtner eines natürlichen Paradieses haben wahrscheinlich die Permakultur erfunden.

In deinem schönen wilden Garten gedeiht eine Vielfalt an Pflanzen. Das vielfältige Miteinander steht im Vordergrund. Du wählst die Bepflanzung weniger aus Beweggründen eines ästhetischen Designs. Du bewahrst und förderst Leben, und da sind alle möglichen Nutz-, Wild- und Zierpflanzen herzlich eingeladen.

Du magst Blumenwiesen.

So wirkt dein Garten auf Besucher

Dein wildes, glückliches Paradies! Nicht alle erleben das so. Andere Menschen haben andere Typen von Gärtne in ihrer Seele. Auf jemand, der ein geordetes, designtes paardies braucht, wirkt dein Garten chaotisch ("hier müsste man mal was machen..."). Natürlich muss man nichts machen. Manche Besucher erleben deinen Garten als Wildnis und als unübersichtlich. Andere Besucher, die wie du eine große Freude an der Natur haben und das Glück des Einsseins mit ihr erfahren können, tauchen in deinen Garten ebenso ein wie du und werden darin die zeit vergessen. Für sie ist dein paradies ein geheimer Zugang in eine andere Welt.

Diese Gartenelemente passen gut zu deinem Gartenstil

Du arbeitest mit allem, was vorhanden ist:

Du integrierst Totholz und Steine

Du baust aus Ästen eine Bank oder eine Pergola

Beläge sind aus Materialien, die du bei dir findest, aus Naturstein oder auch aus Recyclingmaterial

Du verarbeitest einfach alles Mögliche, was da ist oder an das du unkompliziert ran kommst.

Kann gut sein, dass du da und dort auch gerne Überraschungen versteckst: eine Skulptur, eine alte Kanne, sie wirken in deinem Garten, als schauten sie einem aus alter Vergangenheit plötzlich entgegen. Oder als wollten sie dich mit einem Augenzwinkern zu einem Lachen verführen.

So sieht deine Gartenbank aus

Du genießt das Lauschen auf der Bank und hörst auch noch die Vogelstimmen aus dem Wald nebenan. Du sitzt immer wieder mal drauf und spürst dein Stück Land.

Deine Bank ist eine, die grade da war, oder auch Stück eines Baumstammes oder noch besser: deine Hängematte zwischen zwei Bäumen.

Was du jetzt schon ändern kannst

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