Wie zauberhaft kann deine Gartenwelt im Herbst sein! Der Frühherbst ist eine Zeit der Transformation, in der die Natur sich langsam auf den Wandel vorbereitet und eine geschäftige Zeit für alle Gartenliebhaber.
Der Duft von reifen Holunderbeeren und die zarten Blüten der Herbstzeitlosen verleihen dem Garten eine ganz besondere Atmosphäre. Die Natur erwacht zu einem letzten, strahlenden Auftritt, bevor sie sich für den Winter zur Ruhe legt. Es ist die Zeit des Höhepunkts der Obsternte, wenn die Bäume ihre köstlichen Früchte preisgeben und die Beete mit Farben und Leben erfüllen.
Wann beginnt der Frühherbst?
Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht folgende Termine zum Beginn des Frühherbstes:
Beginn des Frühherbstes | Mittlerer Beginn | Jüngster Beginn |
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In Deutschland | 21. August | 19. August 2023 |
In Bayern | 21. August | 17. August 2023 |
Woran erkennen wir den Frühherbst?
Paradiesische Tage für Naschkatzen!
Nicht nur die Hollerbeeren sind reif! Aus denen wurde in meiner Kindheit das sogenannte "Hollerkoch" zubereitet. Dazu hat man die Holunderbeeren wie Kompott gekocht, durch die "Flotte Lotte" oder ein Küchensieb passiert. Die Fruchtmasse wurde dann mit einer leichten Einbrenn* zu einem wunderbar duftenden, dicken, tiefroten Mus verarbeitet. *(Achtung Austriazismus: Übersetzung Mehlschwitze)
Die Obsternte ist in vollem Gange
Haselnüsse reifen.
Kornelkirschen werden langsam reif. Am süßesten sind diese, wenn sie schon einmal einen Frost erlebt haben. Manche Sorten sind allerdings schon so früh reif, dass sie bereits vor dem ersten Frost reif vom Strauch fallen. Dann erntest du sie natürlich schon vorher.
Zwetschken reifen. An den Apfel- und Birnbäumen hängen manche Sorten bereits reif, um sie direkt vom Baum zu naschen.
An reifen Weintrauben und Brombeeren kann ja auch niemand vorbeigehen, ohne heimlich zuzugreifen. oder?
Gartenpflege im Frühherbst
Aber der Frühherbst ist nicht nur eine Zeit des Genusses, sondern auch der Arbeit. Es ist die perfekte Gelegenheit, um deinen Garten für die kommende Saison vorzubereiten und ihm etwas Liebe zu schenken. Hier sind einige Tipps, wie du deinen Garten im Frühherbst verwöhnen kannst:
Leimringe
Ab Oktober klettern Frostspanner (Operophtera brumata) die Obstbaumspänne hoch. Sie können nicht fliegen. Darum bringt man bereits im September die Leimringe um die Stämme herum an, damit die Weibchen nicht raufklettern und im Baum ihre Eier ablegen können.
Rasen
Meistens erlebt der Rasen im Sommer stressige Zeiten - Jetzt kannst du ihm nochmal vorm Winter etwas Gutes tun und ihm noch die allerletzte Herbstdüngung geben. Hier kannst du mehr erfahren über die Rasenpflege - Mein Blogartikel über Rasen.
Himbeeren zurückschneiden
Jetzt kannst Himbeertriebe zurückschneiden, an denen schon Früchte gehangen haben. Worauf du beim Schneiden von Himbeeren achten musst, kannst du hier nachlesen: Mein Blogartikel über Himbeerschnitt.
Frühherbst ist optimale Pflanzzeit
Im Frühherbst beginnt die optimale Pflanzzeit. Du kannst nun Neupflanzungen vorbereiten oder das Umpflanzen von Gehölzen vorbereiten. Jetzt ist der Boden noch warm und verpflanzte Gehölze können noch ein wenig einwurzeln, bevor der Winter hereinbricht. Immergrüne Gehölze wie Eibe (Taxus baccata) oder Efeu (Hedera helix) entwickeln sich bei einer Herbstpflanzung gut.
Unter den Stauden schätzen Pfingstrosen (Paeonia) und Schwertlilien (Iris) eine Pflanzung oder Umpflanzung im September. Auch sie mögen noch Wurzeln entwickeln, bevor der Frost kommt.
Zwiebel für Frühlingsblüher, die im kommenden Frühjahr blühen sollen, kannst du ab jetzt bis der Boden gefroeren ist, in den Boden stecken.
Wenn du magst, kannst du im Gemüsegarten oder Hochbeet auch noch einmal Feldsalat, Spinat und Radieschen aussäen und dich auf eine spätere Ernte freuen.
Der Gartenkalender der jahreszeiten gibt die eine praktische und kompakte Übersicht über die Gartenarbeiten im Frühherbst, hier kannst du dir den Gartenkalender holen:
Rosen
Wenn du sie jetzt noch düngen möchtest, fördert ein chloridarmer Kaliumdünger das verholzen der Triebe. So sind die Rosen widerstandsfähiger gegen die Kälte im Winter.
Zweijährige aussäen
Du kannst es auch jetzt noch mit zweijährigen Stauden probieren: Wald-Scheinmohn (Meconopsis cambrica) oder Vergissmeinnicht (Myosotis) werden im kommenden Jahr prächtig, wenn sie jetzt schon in den Boden kommen.
Manche Samen brauchen außerdem die Winterkälte, um zu keimen. Das gilt z.B. für Eisenhut (Aconitum), Schlüsselblumen (Primula) oder Taglilie (Hemerocallis).
Staudenpflege
Stauden, die im Frühling oder Hochsommer geblüht haben, kannst du jetzt gut teilen. Dazu löst du den dichten Wurzelballen aus der erde und teilst den Stock mit zwei Grabegabeln in zwei Hälften, indem du die Rücken der Gabeln gegeneinander drückst. Die geteilten Pflanzen pflanzt du an ihrem neuen Platz wieder ein. Nährstoffbedürftige Beete können jetzt noch ein letztes mal vorm Winter gedüngt werden.