Schon ist der Oktober da! Ein goldener Oktober wäre uns am liebsten! Wo das Laub der Bäume sich noch einmal in allen strahlenden, warmen Feuertönen färbt, bevor es endgültig abfällt. Interessant, dass sich die Wissenschaftler nicht ganz sicher sind, wie genau die Herbstfärbung biochemisch abgeht. So viel scheint klar: Chlorophyll ist, was Pflanzen grün macht. Und das brauchen Pflanzen, um das Sonnenlicht in Energie für sich umzuwandeln. Im Herbst bauen manche Pflanzen das grüne Chlorophyll ab. Durch diesen biochemischen Vorgang kommen andere Farbpigmente zum Vorschein: gelbe, rote und orange. Sobald der Baum auch noch die letzten verwertbaren Stoffe aus seinen Blättern herausgezogen hat – für seinen Energiebedarf – danken die Blätter ab. Nur das Stützgewebe bleibt erhalten und fällt braungrau zu Boden.
Der Spätherbst ist eine Zeit der Veränderung und Vorbereitung im Garten. Doch trotz des nahenden Endes der Gartensaison gibt es noch so viel zu tun, um unseren geliebten grünen Rückzugsort für die kommenden Monate vorzubereiten.
Wann beginnt der Spätherbst?
Bemerkenswert: die Frühlinge beginnen im Vergleich der vergangenen Jahre immer früher. Die herbstlichen Jahrenszeiten beginnen immer später im Kalenderverlauf. Naja, immerhin eine Hoffnung, dass die nasskalten Winter kürzer werden könnten. Die Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst.
Beginn des Spätherbstes | Mittlerer Beginn | Jüngster Beginn |
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In Deutschland | 19. Oktober | 26. Oktober 2023 |
In Bayern | 18. Oktober | 25. Oktober 2023 |
Ebereschen- und Eichenlaub zeigen den Spätherbst an
Der Spätherbst beginnt, wenn:
Als letztes gibt die Stieleiche ihr Laub widerwillig her. Wenn endlich auch ihre Blätter braun werden, ist der Spätherbst da. Die Hälfte der Ebereschenblätter und anderen Laubgehölze liegt schon am Boden. Auf den Feldern geht das Wintergetreide auf. Lang dauerts nicht mehr, und der erste Frost beendet den Herbst endgültig.
Gartenarbeiten im Spätherbst
Wintervorbereitung für Beete
Wenn die Blüte vorbei ist, kannst du Beete lockern, wo du nicht eine eingewachsene Pflanzendecke damit störst. Auch Mulchen oder Nachmulchen zwischen bestehende Pflanzungen ist jetzt gut möglich. Aber Achtung: unter der Mulchschicht fühlen sich auch Wühlmäuse besonders wohl. Hier musst du als Gärtner oder Gärtnerin eben abwägen....
Du kannst auch gut mit dem anfallenden Laub aus deinem eigenen Garten mulchen.
Aber, wie ist das eigentlich mit dem Mulchen? Dazu lies gerne mehr in meinem Artikel zu Laub und Mulchen
Kübelpflanzen reinbringen
Jetzt wirds aber höchste Zeit, deine kälteempfindlichen Liebelinge im Pflanzkübel ins geschützte Winterquartier zu bringen!
Pflanzen zusammenbinden
Gräser und schöne Samenstände geben im Winter und besonders im Rauhreif ein wunderschönes Bild! Stehen gelassene alte Pflanzenmasse bietet Insekten und anderem Kleingetier einen willkommenen Schutz und Unterschlupf für den Winter. Dazu musst du die Pflanzenmasse in den Beeten belassen. Wenn du mehr drüber wissen möchtest, wie du für Vielfalt im naturnahen Garten sorgen kannst, kannst du in meinem Blogartikel über Vielfalt im naturnahen Garten mehr erfahren.
Oft, leider, können die ersten heftigen Winterniederschläge allerdings jede noch so stabile Staude oder standfeste Gräser gleich nieder drücken und mit der winterlichen Pracht ist es vorbei. Es kann aber auch so schön sein:
Um Gräser für den Winter zu stabilisieren, kannst du sie in einem Bündel zusammenbinden. Auch bei bruchgefährdeten Gehölzen, z.B. Strauchpfingstrosen, bindest du vorm Winter Äste, die dem Gewicht von Schnee, starkem Wind, Eis oder heftigem Regen nicht gewachsen sind, an die Pflanze heran.
Im November kannst du immer noch gut pflanzen!
Du kannst immer noch Bäume, Sträucher und Stauden/Gräser pflanzen, solange der Boden noch nicht gefroren ist. Der November ist der ideale Monat, falls du wurzelnackte Gehölze pflanzen möchtest. Stauden und Gräser, die du jetzt noch in den Boden bringst, wachsen im Frühjahr munterer drauf los als jene, die du erst im Frühling in den Boden bringst. Das gilt freilich nur für Pflanzen im Topf aus der Staudengärtnerei. Baumarktware hat selten die erforderliche Freilandabhärtung genossen.
Freilich kannst du immer noch, solange kein Frost im Boden ist, Zwiebel der Frühjahrsblüher in den Boden bringen.
Rosen anhäufeln
(Psst, sags nicht weiter, ich häufle meine Rosen nicht an und sie blühen trotzdem). Aber gut, ich persönlich habe nur Wildrosen und Moschatarosen im Garten. Hast du empfindlichere Rosensorten, so ist es üblich, diese im Spätherbst durch Anhäufeln mit Erde zu schützen vor der Winterkälte. Tannenreisig um die Pflanzen legen kann genauso helfen, dass der Frost schwerer an die Pflanzen kommt.
Gehölzschnitt
An frostfreien und trockenen Tagen kannst du gut deine Beerensträucher schneiden. Aber kein Stress. Wenn du das jetzt im Spätherbst verpasst, hast du noch bis in den Erstfrühling hinein Zeit, den Schnitt an Gehölzen nachzuholen. Jetzt im Spätherbst besteht allerdings nicht die Gefahr, dass du etwa aufkommende Spitzen der Frühlingsblüher zertrittst bei den Scheidarbeiten im Garten.
Im Spätherbst kannst du dich auch gut von abgestorbenen oder ungünstig gewachsenen Gehölzen trennen. Solche Schnittmaßnahmen schädigen die begleitenden Pflanzungen am Boden im Herbst und Winter am wenigsten.
Rasen
Im November schneidest du einen akurat geflegten Rasen das letzte Mal zurück. Einen normalen Spielrasen schneidest du auf 6-10 cm Länge für den Winter. Wie das genau mit dem Rasenschnitt ist, kannst du in meinem Blogartikel über Rasen nachlesen.
Kältereiz zum Keimen
Einige Samen brauchen einen Kältereiz, sodass sie im kommenden Jahr keimen mögen. Auch etliche mehrjährige Blumen im Garten gehören dazu, wie Phlox oder Lavendel, Zierlauche, Veilchen oder Eisenhut und viele mehr. Selten haben wir so viel Geduld, um diese Stauden aus dem Samen zu ziehen und nutzen den Vorteil, größere Pflanzen gleich in der Gärtnerei zu holen.
Einjährige sind Blumen, die einmal blühen, Samen bilden und deren Laub und Wurzel danach verwelkt und nur die Samen den Fortbestand der Art sichern. Falls du mit Einjährigen experimentieren möchtest, dann darfst du folgenden Arten auch Frost vergönnen -und streust jetzt noch deren Samen aus: Vergissmeinnicht, Mohn, Kornblume, Löwenmäulchen, Königskerzen, Kornrade, Silberblatt.
Kältereiz zum Blühen
Bei mehrjährigen Pflanzen kann es vorkommen, dass sie eine Kälteperiode durchmachen müssen, um überhaupt zu blühen. Wenn niedrige Temperaturen herrschen, dann wissen sie gleichsam: Aha! jetzt noch nicht mit Blüte verausgaben, auf günstigere Zeiten warten. Diese Intelligenz haben zum Beispiel Azaleen, Hortensien, Bartnelken und Maiglöckchen. Auch Funkien (Hosta), die musst du überhaupt nicht vorm Frost schützen.
Wintergetreidearten brauchen ebenso niedrige Temperaturen, damit sie unter günstigeren Bedingungen ab dem folgenden Frühjahr zum Blühen und Fruchten kommen zu können.
Wenn du einen kurzen und praktischen Überblick über die Gartenarbeiten im Herbst haben möchtest, dann hole dir hier gerne meine Gartenkalender der Pflegearbeiten zur jeweiligen Jahreszeit.