Klimagarten, lass deinen Garten dazu werden !
Du kannst die Artenvielfalt im Garten fördern! Dabei musst du nicht auf die Qualität deines Gartendesigns verzichten! Eine vielfältige Bepflanzung im Garten ermöglicht mehr Tierarten Unterschlupf und Nahrung und ein schattenspendender Baum bietet ausgleichende Kühle im Sommer.
Jahreszeiten verschieben sich
Die Jahreszeiten verschieben sich merklich, Regen kommt unregelmäßiger als bisher gewohnt. Spielt es fürs Klima eine Rolle, wie du deinen Garten gestaltest? Meine Antwort ist eindeutig: JA!
Dein Garten hat merklichen Einfluss aufs Kleinklima! Und viele kleine Beiträge helfen bei der großen Aufgabe unseren Planeten Erde bewohnbar zu erhalten.
Der Winter dauerte bis zum Jahr 1990 rund 120 Tage, das langjährige Mittel wird immer kürzer und vom Deutschen Wetterdienst aktuell mit unter 100 Tagen angegeben!
Schwierigkeiten bei der Umstellung auf die Sommerzeit? Geschenkt! Wir haben es in unseren Tagen mit Jahreszeitenumstellung zu tun! Wie die Jahreszeiten im Jahr verteilt sich und woran du erkennst, wie die einzelnen Jahreszeiten beginnen, kannst du im Artikel über den Gartenkalender nachlesen.
Ich habe dir eine Darstellung der Jahreszeiten im Verlauf des Gartenjahres erstellt. Die kannst du dir ausdrucken. Sie steht dir für 0,00 Euro zum Download bereit.
Dass sich die Verschiebung der Jahreszeiten mit ihren Wetterphänomenen und der Temperatur auf die Lebensmöglichkeiten von Tieren und Pflanzen auswirkt, steht zu befürchten. Wenn Du zum Beispiel ein Vogel bist und deine Brut schon die Schnäbel reckt, suchst du nach Futter. Nur leider findest du deine Lieblingsspeise von Insekt nicht. Denn dein Lieblingskäfer ist verhungert, weil leider wiederum seine Lieblingspollenpflanze geblüht hat, bevor er seine Winterruhe beendet hat. Dann schaut es halt schlecht aus mit dem Durchfüttern deiner Brut.
Also: schaffen wir Vielfalt in gut designten Gärten!
Artenvielfalt im Garten: 5 Beiträge
1. Bäume für Schatten pflanzen
Hast du auch schon mal bemerkt, dass du im lichten Schatten eines Baumes an einem heißen Sommertag angenehmer sitzt als unter einem Sonnenschirm? Der lichte Schatten eines Baumes macht ein natürlicheres Schattenlicht. Vielmehr noch: der Baum atmet und tauscht Feuchtigkeit mit der Luft aus. Die höhere Luftfeuchtigkeit unterm Baum spüren wir als angenehme, lauere Kühle als unter einem baulichen Schattendach.
Im ausgeglicheneren Kleinklima in der Nähe eines Baumes können sich andere, auch hitzeempfindliche, nicht menschliche Bewohner des Gartens ebenfalls länger aufhalten als in der sengenden Sommerhitze. Am augenfälligsten ist der Klimaeffekt eines Baumes in der Wüste: wo sich ein Baum halten kann, sammelt sich der Tau, dort hält sich die Feuchtigkeit etwas länger im Sand. Tiere halten sich hier länger auf, sie errichten hier ihre Bauten, was wiederum andere Lebewesen anlockt. Die Hinterlassenschaften der Bewohner eines Baumschattens düngen den Boden, eine weitere Pflanze kann keimen.
Also: Pflanzen wir Bäume! Welche Bäume für den kleinen Garten eine passende kleine Größe entwickeln, kannst du hier nachlesen.
2. Sorge für Wasser im Garten
In der Nähe eines Teiches oder an einem Brunnen fühlt sich´s frischer an als mitten auf dem Sandplatz. Etwas Wasser verdunstet immer und reichert die Umgebungsluft mit Feuchtigkeit an. So wirkt das Kleinklima im Garten ausgeglichener als wenn nirgendwo Feuchtigkeit in die Luft gelangt.
Welches Wasserelement du wählst, bleibt ganz dir überlassen. Schon ein kleiner Quellstein bietet Gelegenheit für Bienen und andere Insekten, Wasser zu holen. Eine Vogeltränke gefällt den geflügelten Kameraden.
Ein Teich bietet noch mehr Refugien für Wasserpflanzen, Wasserinsekten und vielleicht sogar für Amphibien wie Frösche und Kröten.
Interessierst du dich speziell dafür, deinen Garten zu einem Refugium für Biene und Co zu machen? Du kannst mitmachen, und dich beim Verwirklichen eines Netzwerk blühender Landschaften beteiligen! Im Handbuch des Netzwerk blühende Landschaft findest du viele Anregungen und Anleitungen, wie du zur Artenvielfalt im Garten beitragen und deinen Garten zum Blütenparadies machen kannst. Als Imkerin und Gartenarchitektin habe ich zu diesem Handbuch beigetragen.
3. Reduziere die Lichtverschmutzung
Effektlicht im Garten ist Trend. Wo es für dich schön aussieht, kann es für Insekten zur tödlichen Falle werden. Insekten werden insbesondere von Leuchten mit kaltem blauem Licht stark angezogen und verenden dann beim Tanz um die Leuchte zu Tausenden. Trage zur Artenvielfalt im Garten bei und setze Licht reduziert und bewusst ein. Wähle die richtige warem Lichtfarbe, wo du Licht brauchst.
Die Wirkung des Lichts kann allerdings nicht nur für Tiere gefährlich sein. Auch wir Menschen können von zu viel Licht in der Nacht beeinträchtigt werden. Das Licht wirkt auf den Melatonin-Haushalt – ein Hormon – das beim Regeln deines Schlafes mitmischt. Strahlt zu viel Licht in dein Schlafzimmer, z.B. auch von Straßenbeleuchtung, schlafen empfindsame Menschen schlechter. Wenn du dich für mehr zum Thema Licht und Einfluss des Lichtes auf Mensch und Tier interessierts, kannst du hier nachlesen.
Sprecht Eure Kommunen auf zu helle Straßenbeleuchtungen an und bittet darum, dass diese auf warmfarbige Leuchtmittel umgerüstet werden! Und im eigenen Garten: da können wir die Effektbeleuchtung anschalten, wenn wir auch wirklich hinschauen und sie ansonsten ausgeschaltet lassen. Schont ja auch den Geldbeutel. Die Natur und übrigens auch der lichtsensible Nachbar freuen sich!
4. Design im naturnahen Garten: Artenvielfalt in einen Rahmen gesetzt
Hast du schon herausgefunden, nach welcher Art von Garten du dich in Wahrheit sehnst? Diesem inneren Bild deines Paradiesgartens soll dein Garten sehr nahe kommen. Ich wette was: in deinem Paradiesgarten gibt es akkurat gestaltete Bereiche und klare Strukturen. Und es gibt Bereiche, in denen überlässt du den dynamischen Vorgängen der Natur freiere Hand und freust dich an der Vielfalt im Garten! Hier entstehen die Wunder zum Staunen!
Schaffe Beete, Nischen, Ecken oder ganze Teile in deinem Garten für natürliche Entwicklung. Das heißt ganz und gar nicht dass es hier wild ausschauen muss und verwuchert wie hinterm Bahndamm. Du kannst dir aussuchen, welche Atmosphäre, welche gestalterische Eigenart deine Pflanzung im Garten haben soll. Jedenfalls aber sorge für eine vielfältige Pflanzengemeinschaft das ganze Jahr über. Du wählst, welche Art von Pflanzengemeinschaft hier dein Herz erfreuen soll und kombinierst die so intelligent miteinander, dass dein ästhetisches Bedürfnis erfüllt ist und sich Tiere einstellen dürfen und die Pflanzen untereinander eine dynamische Gemeinschaft bilden.
Falls du dir da jetzt gar nichts drunter vorstellen kannst hast du Glück: ich kann dir beim Gestalten deiner Pflanzbereiche helfen. Hier kannst du in meinen Angeboten schmökern.
5. Gartenpflege - Gelassenheit ist gut für Artenvielfalt im Garten!
Wenn der Herbst gekommen ist, sind viele Pflanzenteile schon braun, Samenstände und trockene Stängel stehen noch da, manche Blätter legen sich auf den Boden, Laub liegt auf den Flächen. Weißt du was: das kann auch mal da bleiben. Du räumst nur weg, was dich absolut grade stört. Ein guter Teil der Pflanzenteile darf übern Winter mis zum kommenden anbrechenden Vorfrühling in den Pflanzflächen bleiben. Es handelt sich ja um das Fell der Erde, in dem sich übern kalten Winter jede Menge winzige Tierchen festklammern und Unterschlupf finden. Je lebendiger das Tierleben in deinem Garten ist, desto fruchtbarer wird sich dein Boden entwickeln können.
Darum: take it easy! Nach dem Winter ist noch früh genug aufgeräumt!
Artenvielfalt im Garten fördern
Vielfalt im Garten und zugleich gutes Gartendesign machen froh
Darum: lasst uns vielfältige, verschiedenartige Strukturen in unseren Gärten schaffen, damit sich andere Bewohner als wir selber leichter was aussuchen können, was ihnen gefällt, oder: womit sie ihr Überleben besser sichern können. Und letztlich halt dann unser Überleben, wie ich finde.